Flagge der österreichischen Wasserrettung
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Chronik

Tauchgang im Millstätter See endete tödlich

Ein tragisches Ende gefunden hat ein Tauchgang Freitagvormittag im Millstätter See: Ein Taucher verschwand unter den Augen seiner Kollegen. Der 60-jährige Villacher wurde später von der Wasserrettung aus zehn Meter Tiefe geborgen.

Am späteren Vormittag unternahm die Gruppe, bestehend aus drei Männern, einen Tauchgang beim sogenannten Liafelsen zwischen Dellach und Pesenthein am Millstätter See. Gegen 10.45 Uhr, während der ersten Auftauchphase, bemerkten die beiden Tauchkameraden, dass der 60-Jährige Tarierungsprobleme hatte. Dadurch zog es ihn vermutlich ungewollt zu schnell in Richung Oberfläche.

Taucher verloren Kollegen aus den Augen

Ein 56-jähriger Begleiter bemerkte das zu rasche Auftauchen und wollte den 60-Jährigen noch an den Flossenspitzen erfassen, was ihm jedoch nicht gelang. Im Zuge des Aufstiegs verloren die Taucher einander. Das verbleibende Zweierteam suchte vorerst unter Wasser nach dem dritten Tauchkameraden, ehe sie wieder zur Oberfläche auftauchten. Auch dort konnten sie ihn nicht ausfindig machen, woraufhin sie den Notruf absetzten.

Gegen 11.20 Uhr verständigte die Landesalarm- und Warnzentrale Kärnten die Einsatzkräfte. Binnen kurzer Zeit waren die Wasserrettung Ferndorf und Döbriach am Einsatzort und wurden von den Meldern eingewiesen. Sofort begann man die Suche nach dem vermissten Taucher.

Verunglückter binnen Minuten geborgen

Innerhalb weniger Minuten konnten Einsatztaucher der Wasserrettung den verunglückten Taucher 50 Meter vom Ufer entfernt in rund zehn Meter Tiefe orten, an die Oberfläche bringen und ins Rettungsmotorboot bergen. Trotz der raschen Einsatzzeit und sämtlicher Bestrebungen des Rettungsdienstes endete der Tauchgang für den Mann tragisch. Alle Bemühungen ihn wiederzubeleben, blieben vergebens.

Im Einsatz waren neben der Wasserrettung auch die örtlichen Feuerwehren, die Berufsfeuerwehr Klagenfurt, das Rote Kreuz sowie die Polizei. Im Zuge des Rettungseinsatzes war die B98 nur einspurig befahrbar. Wie es zu dem Tauchunfall kam, ist noch unklar und somit Gegenstand weiterer Ermittlungen. An der Tauchausrüstung konnten laut Polizei keine Fehler festgestellt werden.

SPÖ über Ableben tief bestürzt

Bei dem Toten handelt es sich um einen Villacher SPÖ-Gemeinderat. Die SPÖ, namentlich Landeshauptmann Peter Kaiser, der Villacher Bezirksparteivorsitzende Landtags-Präsident Reinhart Rohr, Landesgeschäftsführer Andreas Sucher und Bürgermeister Günther Albel zeigten sich in einer Aussendung tief bestürzt über den tragischen Unfalltod.

„Wir verlieren […] einen Freund, der sich durch Herzlichkeit und Menschenliebe ausgezeichnet hat. Unsere Anteilnahme gilt vor allem seiner Ehefrau und seinen beiden Töchtern. Die Kärntner Sozialdemokratie wird ihn sehr vermissen.“