Ulrich Danzinger und sein Lebensgefährte Stefan Fruhmann bewirtschaften seit heuer die Petereralm, nur wenige Meter von der Grenze zur Steiermark entfernt. Sie kümmern sich um die Milchverarbeitung, um die Besucher der Hütte und die 150 Tiere der Agrargemeinschaft. Es sind lange Tage in diesem Sommer.
Ziegen und Pferde mit dabei
Mit dabei sind ihre Tiere aus dem Tal. Zwei Ziegen und die beiden Pferde Laia und Lisa. Lisa ist 21 Jahre alt und kam vor sieben Jahren zu ihnen, sagte Ulrich Danzinger: „Das rechte Auge ist blind, das hat sie sich 2010 auf der Alm ausgestochen, beim Vorbesitzer. Am linken Augapfel wächst der Krebs heraus. Das haben wir vom Tierarzt entfernen lassen, leider ist es über den Sommer wieder nachgewachsen.“ Laut dem Tierarzt gebe es keine Rettung.
Lisa sucht schon jetzt nach ihrem Tritt. Vollkommen erblindet wird es schwierig, so Stefan Fruhmann: „Obwohl wir sie wahnsinnig gern haben, irgendwann müssen wir uns trennen.“ Mit dem Tierarzt sei der Sommer auf der Alm abgesprochen worden, man könne ihn jederzeit anrufen und er würde auch auf die Alm kommen, wenn mit dem Tier etwas sein sollte.
Agrargemeinschaft stimmte zu
Es ist vermutlich der letzte Sommer mit Lisa über dem Lavanttal. Dass die beiden Halter ihre Tiere auf die Alm mit 44 Teilhabern mitnehmen dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit. Walter Sattler ist der Obmann der Agrargemeinschaft, er sagte, man drücke ein Auge zu, das Pferd habe ja eine Freude. „Die Fläche wird einem Besitzer zugeteilt, da muss man schauen, dass man auskommt und niemanden benachteiligt.“
Der Gnadensommer für Lisa auf der Petereralm geht langsam zu Ende. Für Stefan Danziger ist klar, wenn Lisa leiden sollte, werde man sie einschläfern lassen. Sie sei ihnen ans Herz gewachsen, sie sei wie ein kleiner Hund und laufe einem überall hin nach. Am liebsten würde sie mit ins Haus kommen. An die sechs Wochen werden Ulrich und Stefan mit ihren Tieren auf der Petereralm blieben. Sie hoffen, dass Lisa auch noch mehrere Monate ohne Schmerzen bei ihnen im Tal bleiben kann.