Bildung

Nachhilfeinstitute gut gebucht

Das letzte Schuljahr war mit Homeschooling und wechselweisem Unterricht eine Herausforderung für Kinder und Eltern. Obwohl es wegen der besonderen Umstände keine verpflichtenden Nachprüfungen gibt, boomt die Nachhilfe. Viele wollen Versäumtes nachholen und Wissenslücken schließen.

So unterschiedlich, wie die Schülerinnen und Schüler den Unterricht während des Lockdowns erlebten, so unterschiedlich ist auch die Nachfrage nach Nachhilfe in diesem Sommer. Angela Schmidt, Unternehmenssprecherin beim Nachhilfeinstitut Lernquadrat sagte, man habe beobachtet, dass es heuer in Kärnten im Juli schon mehr Anmeldungen zu den Sommer-Intensivkursen gegeben habe, als im Vorjahr. Offenbar hätten viele Eltern und Schüler gemerkt, dass es Wissenslücken gebe und die Eltern Plätze sichern wollten.

Mehr Anmeldungen auch bei AK

Ähnliche Erfahrungen macht man beim Lerncoaching, das die Arbeiterkammer gemeinsam mit den Volkshochschulen anbietet. Man bemerke eine gewisse Verunsicherung bei den Schülerinnen und Schülern, sagte Benjamin Hell, Bereichsleiter der VHS in Kärnten: „Wir merken, dass es gut angenommen wird, dass bei Eltern und Schülern das Bewusstsein da ist, dass sie Kontinuität brauchen.“ Rund 100 Anmeldungen mehr als im letzten Jahr zählt man beim Lerncoaching.

Nachprüfungen nicht zwingend

Weniger groß ist die Nachfrage beim IFL Nachhilfeinstitut in Klagenfurt. Weil Nachprüfungen in diesem Schuljahr nicht zwingend sind, würden viele Schüler auf ein Antreten verzichten, heißt es. Unverändert ist die Hitliste jener Gegenstände, in denen besonders häufig Nachhilfe benötigt wird, so Schmidt: „Die meisten Schüler sind, wie in den letzten Jahren, in Mathematik zu verzeichnen, gefolgt von Englisch und Deutsch.“ Es gebe aber auch Kurse für Rechnungswesen, Italienisch oder Latein.

Kleingruppen oder Onlineunterricht

Nachhilfestunden können entweder in kleinen Gruppen mit den vorgeschrieben Sicherheitsmaßnahmen, bei manchen Instituten aber auch Online genommen werden. Während AK-Mitglieder für das Lerncoaching der VHS pro Gegenstand nur zehn Euro zahlen, kostet private Nachhilfe mehr. Für einen Wochenkurs mit täglich drei Stunden bezahlt man beispielsweise 238 Euro. Ein dreiwöchiger Kurs mit 60 Stunden kommt bei einem anderen Institut auf 398 Euro.