Grenzkontrolle am Karawankentunnel
APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Verkehr

Kroatienrückreise überschaubar

Am Sonntag haben sich tausende Österreicher von Kroatien auf den Heimweg gemacht. Die Lage war abends und Montagfrüh bei den Kärntner Grenzübergängen überschaubar. Ab Mitternacht mussten Österreicher einen negativen CoV-Test vorweisen oder in Quarantäne.

Eine Intensivierung der Gesundheitskontrollen forderte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), eine genaue Befragung der Reiserückkehrer aus Kroatien Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne). Personell bewältigen müssen dass die Gesundheitsbehörden.
Ohne Unterstützung durch das Bundesheer seien die Kontrollen überhaupt nicht zu bewerkstelligen, sagte Bernd Riepan, der Bezirkshauptmann von Villach-Land.

„Das ist auf Basis der derzeitgen Organisation nicht möglich, nicht nur bei uns, sondern ich glaube sagen zu können in ganz Österreich, weil keine Grenz BH ihr eigenes Personal hat. Wie sich die Bundesregierung das vorstellt, weiß ich nicht. Jedes Auto praktisch anzuhalten wäre vielleicht durchführbar, aber dann hätten wir vermutlich einen Stau bis Laibach“, so Riepan.

Kontrollen nur stichprobenartig

Recht ruhig war die Situation Montag in der Früh am Karawankentunnel bei der Einreise nach Österreich. Die Gesundheitskontrolle wurde von Bundesheersoldaten durchgeführt. Nach Mitternacht sind 40 Österreicher, die in Kroatien Urlaub gemacht hatten, eingereist. Sie mussten ein Formular ausfüllen, ihre Personalien angeben und sich verpflichten sich in Quarantäne zu begeben beziehungsweise auch einen PCR Test zu machen.

Fast alle Rückreisenden wussten bereits von der Reisewarnung und einige hatten bereits einen PCR Test mit dabei. Die Kontrollen finden zwar rund um die Uhr statt, allerdings nur stichprobenartig und man muss sich auf die Aussagen der Reisenden verlassen, so der zuständige Bezirkshauptmann Bernd Riepan.

Große Herausforderung für Behörde

„Natürlich kann jeder behaupten, der in Kroatien war, er kommt aus Slowenien beispielsweise. Das können wir nicht zu 100 Prozent verifizieren, zumal in der Verordnung auch drinnen steht, dass die Personen, die angehalten werden, ihre Angaben auch nur glaubhaft zu machen haben und nicht zu beweisen“, so Riepan.

Personell ist es für die Gesundheitsbehörde eine große Herausforderung. Erst ab 7.00 Uhr versahen die Beamten der BH wieder Dienst. Bis dahin waren die Soldaten damit beschäftigt die Kontrollen durchzuführen. „Wir haben keine eigene Corona-Abteilung, die ausschließlich für diese Zwecke abgestellt ist und genau aus diesem Grund ist es personell nicht möglich, dass wir hier rund um die Uhr stehen“, so Riepan. 46 Soldaten sind am Karawankentunnel im Einsatz. Am Sonntag wurde das Kontingent noch einmal um zehn aufgestockt.

Urlauber kommen erst nach und nach an

Schon für Samstag hatte man mit stärkerem Rückreiseverkehr gerechnet. Doch viele entschlossen sich, erst am Sonntag die Heimreise antreten – mehr dazu in Gratistests für Kroatienrückkehrer. Am Samstag machten sich noch viele Urlauber aus Deutschland und den Niederlanden auf den Weg nach Kroatien, auch am Sonntag staute es sich Richtung Süden. Der Rückreiseverkehr trifft die Grenzen zu Österreich erst nach und nach, wenn die Staus in Kroatien überwunden sind. Wieviele tatsächlich über Kärnten kommen, war am Abend noch unklar.

Lange Gesichter bei Urlaubern

Stundenlanges Warten in Kroatien

Tausende Autos aus Österreich rollten beinahe gleichzeitig in Richtung Heimat. Auch in der ORF-Verkehrsredaktion wurde am Sonntag ein massiv erhöhtes Verkehrsaufkommen von Kroatien in Richtung Slowenien beobachtet, sagte ORF-Verkehrsexperte Philip Kofler. Vor allem bei den großen Übergängen Dragonja, Rupa oder an der Verbindung Zagreb-Maribor gab es Wartezeiten von bis zu drei Stunden. Noch einmal Warten hieß es dann an der österreichischen Grenze.

Fiebermessen bei Thörl Maglern
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Fiebermessen auf der Bundesstraße bei Thörl-Maglern

Viel Geduld nötig

Wer zu Mittag losfuhr, musste bis Spittal rund vier Stunden mehr einplanen, so Kofler. Die Situation an den Grenzen ändere sich ja laufend. Man sollte volltanken, Essen und Getränke mitnehmen. Die ORF-Verkehrsredaktion ist immer bemüht, Ausweichstrecken zu empfehlen um Stau-Wartezeiten zu vermeiden. Doch am Sonntag war selbst Verkehrsexperte Kofler beinahe ratlos. Warten werde man überall müssen, kleinere Grenzübergänge seien für Touristen auch gesperrt.

Polizeikontrolle bei Thörl Maglern
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Auch beim Grenzübergang Thörl-Maglern auf der Bundesstraße wird kontrolliert

Ab Mitternacht Quarantäne oder Test

Wichtig ist es jedenfalls, noch vor Mitternacht aus Kroatien kommend in Österreich einzureisen. Eine Rückkehr ist ab dann nur mehr mit einem negativen Coronavirus-Test gestattet, oder man begibt sich in Quarantäne, bis dann zu Hause ein negatives Testergebnis vorliegt. Von der Bundesregierung hieß es, man wolle die Grenzkontrollen verstärken, auch an den Übergängen zu Italien – mehr dazu in Mehr Grenzkontrollen (news.ORF.at).