Angeklagte vor Gericht
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Chronik

Frau schickte Ex-Mann Tierkadaver per Post

Am Landesgericht Klagenfurt ist am Montag eine 41 Jahre alte Kärntnerin verurteilt worden. Sie hatte – gemeinsam mit einem Komplizen – ihren Ex-Mann über Monate denunziert, belästigt und verfolgt. Per Post ließen sie ihm auch tote Tiere zukommen.

Es sind mehrere Straftaten, die der Frau von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen wurden. Sie musste sich wegen beharrlicher Verfolgung, Verleumdung, Sachbeschädigung, gefährlicher Drohung und Urkundenfälschung vor Richter Oliver Kriz verantworten.

Frau schickte Ex-Mann Tierkadaver per Post

Am Landesgericht Klagenfurt ist am Montag eine 41 Jahre alte Kärntnerin verurteilt worden. Sie hatte – gemeinsam mit einem Komplizen – ihren Ex-Mann über Monate denunziert, belästigt und verfolgt. Per Post ließen sie ihm auch tote Tiere zukommen.

Laut Anklage soll sie ihren Ex-Mann vor der Polizei bezichtigt haben, dass pornografische Bilddateien von Buben auf seinem Computer gespeichert seien. Gemeinsam mit ihrem Komplizen – der zugleich ihr neuer Partner ist – soll die Psychologin ihrem Ex-Mann vor der Polizei auch noch andere Straftaten vorgeworfen haben. Außerdem soll sie dem Opfer drei Briefumschläge geschickt haben, die mit Maden, Erde, einem toten Vogel, einem toten Igel und einer toten Kröte gefüllt waren. Durch all diese Taten habe der Mann mindestens ein halbes Jahr lang kein normales Leben führen können, so die Anklage.

Komplize: Von Frau manipuliert

Wie der Mitangeklagte ausführte, sei er von der Frau manipuliert worden. Sie habe ihm erzählt, ihr Ex-Mann habe sie in der Ehe misshandelt und die gemeinsame Tochter missbraucht, so der Mitangeklagte. Und er lasse sie weiterhin nicht in Ruhe, müsse daher „beschäftigt und öffentlich gedemütigt werden“. So habe er im Internet verschiedene Dinge für den Ex-Mann bestellt, ihn anonym wegen Kinderpornografie und sexueller Belästigung angezeigt, gefälschte Fotos ins Internet gestellt und ihm ein Nagelbrett unter die Autoreifen gelegt. Das sei alles mit der Frau abgestimmt gewesen.

Ex-Mann monatelang im Visier

Der 48-jährige Ex-Mann der Angeklagten sagte, er habe wegen der Vorfälle, die sich über Monate hingezogen hatten, eine Psychotherapie gebraucht. Einmal hatte er sogar eine Benachrichtigung über die Bestellung von Särgen und einen Familiengrabstein bekommen. In seiner Heimatgemeinde seien Schmierereien mit schlimmsten Vorwürfen gegen ihn zu sehen gewesen. Vor der Volksschule seiner Tochter seien „Steckbriefe“ mit seinem Foto gehangen. Zweimal sei er beim Einkaufen angespuckt und als „Kindesmisshandler“ beschimpft worden.

Geld- und bedingte Haftstrafe

Alles sei unter Bestimmung der Frau erfolgt – zu diesem Schluss kam Richter Kriz bei der Verhandlung. Die 41-Jährige muss eine Geldstrafe von 1.440 Euro zahlen. Außerdem wurde sie zu einer bedingten Haftstrafe von 16 Monaten verurteilt. Sollte sie sich in der Zeit wieder etwas zuschulden kommen lassen, muss sie die Strafe verbüßen.

Der Mitangeklagte war bereits im Juni zu einer Geldstrafe in Höhe von 1.500 Euro und 15 Monaten bedingter Haft verurteilt worden – mehr dazu in Psychologen wegen Stalkings vor Gericht.