Radwegsymbol am Asphalt
ORF.at/Georg Hummer
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Verkehr

Fahrrad-Masterplan für Klagenfurt

In Klagenfurt wird an einem Masterplan fürs Radfahren gearbeitet, weil immer mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind. Der Verein Radlobby Kärnten sieht einige verbesserungswürdige Bereiche, zum Beispiel kombinierte Rad- und Fußwege, wie sie aus ländlichen Gegenden bekannt sind.

Es wird eng in der Stadt. Radfahrer schlängeln sich durch Autokolonnen, fahren gegen die vorgeschriebene Fahrtrichtung auf Radwegen. Autofahrer, die Radfahrer schneiden oder beim Ausparken beinahe rammen sind keine Seltenheit – beide Perspektiven sind Realität.

Die mitunter gefährliche Koexistenz zwischen Radfahrern und Fußgängern führte im vergangenen Jahr dazu, dass die Fußgängerzone in Klagenfurt zum Politikum wurde. Hinweiskleber wurden angebracht, sogar von einer Sperre für Radfahrer war die Rede. Mittlerweile scheint die Diskussion Geschichte zu sein, sagt Mark Richter, Obmann der Radlobby Kärnten. Natürlich gebe es auch unter Radfahrern „schwarze Schafe“, die durch die Fußgängerzone fahren, dass es für die Fußgänger unangenehm sei. „Die meisten Radfahrer halten sich aber auch an die Schrittgeschwindigkeit und achten darauf, dass es für die Fußgänger angenehm ist, wenn sie vorbei fahren.“ Insgesamt sei es positiv, dass das Radfahren in der Fußgängerzone weiter erlaubt sei.

Aufgehende Autotüren hegen Gefahrenpotenzial

Auch in Klagenfurt wurden Mehrzweckstreifen auf die Straße gemalt. Kommt ein Radfahrer ist das sein Fahrbereich. Trotzdem gebe es Schwierigkeiten, räumt Richter ein, indem Radfahrer zwischen fahrenden und parkenden Autos „eingequetscht“ würden. Manche würden auch durch eine aufgehende Autotüre vom Rad gestoßen. In Wien und Graz habe es schon zahlreiche Unfälle durch das sogenannte „dooring“ gegeben, mitunter endeten diese sogar tödlich. In Klagenfurt sei Richter bislang kein derartiger Unfall bekannt.

Ein weiteres Problem würden die kombinierten Rad- und Fußwege darstellen. Überland seien sie ja praktisch, weil übersichtlich. In der Stadt stelle sich die Situation laut Richter aber anders dar: „Es sind von beiden Gruppen viele Verkehrsteilnehmer unterwegs, wodurch es unweigerlich zu Konflikten kommt. Sobald man im bebauten Gebiet ist sollte man den Fußgänger- vom Radfahrerbereich voneinander trennen.“

Kreuzungen „bremsen“ oft

Es gebe Radwege, die durch Straßenkreuzungen unterbrochen sind, wo schon nach ein paar Metern dem Radfahrer der Vorrang genommen werde. An der Beseitigung dieser „Bremsen“ habe man gearbeitet, sagt Mark Richter. Es gebe aber beim Umbau von Straßen auch heute noch Planungen, die das Radfahren langsamer statt schneller machen würden.