Wie Kunst und Kultur einen alten Gutshof am Leben erhalten ist am Beispiel „Grünspan“ eindrucksvoll zu betrachten. Norbert Kaltenhofer und Margot Fassler bewirtschaften das Gehöft seit 2008 mit Kunst.
Der ehemalige Schweinestall ist ein Veranstaltungsraum. Kaltenhofer, selbst künstlerisch aktiv, wollte schon immer einen Begegnungsort schaffen: „Aus meiner Sicht hat der die Funktion der Kommunikation, des Intellekts und ist für Kunstschaffende, Musiker, Schriftsteller geöffnet. Er soll auch ein Treffpunkt im ländlichen Bereich sein.“
Kunst statt Pferdemist im Stall
Im Pferdestall, gleich an der Drautalstraße (B100), ist der große Ausstellungsraum eingerichtet. „Hinter uns die Sintflut“ und dann: „Was ist das – Zuhause?“ – mit dieser Themenvorgabe setzten sich vier junge Künstlerinnen und Künstler auseinander, beispielsweise der aus der Ukraine stammende Fotograf Anatoliy Babichuk. In seiner ehemaligen Heimat ist Vieles noch wie vor Jahrzehnten.
Lisa Großkopf aus Wien findet ihr Zuhause mit der Weltkugel auf Weltreise. Ungeschriebene Briefe als Zuhause inspirieren die in Wien lebende Bulgarin Val Wecerka.
Es sei eine spannende junge Künstlergeneration die da heranwachse, sagt Margot Fassler von Grünspan: „Sie nehmen viel in Kauf, um ihren Lebenstraum verwirklichen zu können. Daher glaube ich, dass man mit dieser jungen Generation sehr zuversichtlich sein darf.“
Weberschiffchen erinnern an Vergangenheit
Von Kärntner Seite spielt Alexander Hinterlassnig im Grünspan mit. Er kombiniert die Sintflut mit der Arche und feilte daraus wiederum das Schiffchen heraus, das an die Weberschiffchen der verbotenen Protestanten in Kärnten im 18. Jahrhundert erinnert.
Alexander Hinterlassnig sagt, es gab Gesetze, die es ausländischen, evangelischen Handwerkern verboten, hier im Land zu arbeiten. „Dabei ging ein enormer Wissensaustausch und eine enorme Vielfalt verloren“, so der Künstler.