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Chronik

80 Gäste einer Promiparty in Quarantäne

Nach einer Promiparty in einer Villacher Villa am Freitag befinden sich 80 Personen in Quarantäne. Darunter ist auch der Gesundheitsstadtrat Christian Pober (ÖVP), sein Test war negativ. Fünf Partygäste wurden aber infiziert, darunter auch ein Gastronom. Indessen lassen sich immer mehr Tourismusmitarbeiter freiwillig testen.

Es war eine illustre Gästeschar, die sich während der Kirchtagswoche auf einer privaten Gartenparty in einer Villa in Villach getroffen hat. Neben Gesundheitsstadtrat Pober sollen Anwälte, Ex-Politiker, viele Unternehmer und auch Ärzte betroffen sein. Von der Stadt Villach wird betont, dass man am Mittwochnachmittag, „sofort nach Bekanntwerden der Fälle“ tätig geworden sei. Die 80 Gäste der Promiparty – sie fand letzten Freitag statt – sind für insgesamt zehn Tage in häuslicher Quarantäne.

80 Gäste einer Promiparty in Quarantäne

Nach einer Promiparty in einer Villacher Villa am Freitag befinden sich 80 Personen in Quarantäne. Darunter ist auch der Gesundheitsstadtrat Christian Pober (ÖVP), sein Test war negativ. Fünf Partygäste wurden aber infiziert, darunter auch ein Gastronom. Indessen lassen sich immer mehr Tourismusmitarbeiter freiwillig testen.

Eigene Teststation für Betroffene

Das Rote Kreuz wurde angefordert, Donnerstagfrüh um 9.00 Uhr wurde eine eigene Teststation für alle Betroffenen aufgebaut, hieß es vom Magistrat. Außerdem veröffentlichte der Landespressedienst – trotz Datenschutzes – auch den Namen des Lokals in der Villacher Lederergasse, die dem positiv getesteten Villacher Gastronomen gehört. Denn auch er war ein Gast der Promiparty und ist infiziert.

Sein Villacher Lokal, das „29er“, war in den letzten Tagen mehr als gut besucht, fast „zu gut“ für die Behörde. Weil das Lokalgeschehen mit Livemusik bei einem „Hauskirchtag“ in den öffentlichen Raum „hinauszuwuchern“ drohte, wurde der Gastgarten polizeilich geräumt. Jetzt bleibt das Lokal geschlossen, denn auch das Personal musste sich neben dem Wirt in Quarantäne begeben. Rein rechtlich hat der Villacher Gastronom nichts falsch gemacht. Weil sich vor seinem Lokal aber eben sehr viele Gäste getummelt haben, befürchtet die Behörde weitere Infektionen und ruft alle, die seit 31. Juli dort zu Gast waren, dazu auf, ihren Gesundheitszustand zu überwachen und im Verdachtsfall die Hotline 1450 anzurufen bzw. eine Gesundheitsbehörde zu kontaktieren.

Quarantäne: Zusätzliche Beamte für Kontrolle abgestellt

Was die 80 Gäste der Promiparty in der Villacher Villa betrifft, wo alles seinen Ausgang genommen hat, wurden vom Magistrat zusätzliche Beamte abgestellt, um die Einhaltung der Heimquarantäne zu kontrollieren. Unter den Prominenten seien bisher fünf positiv auf das Coronavirus getestet worden, 40 Testergebnisse seien noch ausständig, hieß es.

Kennzeichen „Sichere Gastfreundschaft“

Generell lassen sich nun zunehmend Tourismusmitarbeiter freiwillig testen, nachdem die schlechte Testmoral im Juli noch für Kritik gesorgt hatte. Allein im Thermenressort Warmbad Villach lassen sich am Donnerstag wieder 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf das Coronavirus testen. Es ist mittlerweile das zweite Mal. Zum Thermenresort gehören das Hotel „Warmbaderhof“, das Thermenhotel „Karawankenhof“ und das Thermenparkhotel „Josefinenhof“.

Geschäftsführer Hannes Brandstätter zeigte sich froh, dass sich seine Mitarbeiter freiwillig testen lassen und nach 48 Stunden das Ergebnis haben. „Das ist für uns natürlich auch sehr positiv nach außen darzustellen, dass wir größtmögliche Sicherheit bieten. Zusätzlich gibt es auch Sicherheit für unsere Mitarbeiter.“ Die Kosten für die Tests übernimmt der Bund. Betriebe, in denen sich Mitarbeiter regelmäßig testen lassen, können das Kennzeichen „Sichere Gastfreundschaft“ beantragen und führen.

Unbürokratische Tests

Die Tests seien nach der digitalen Registrierung unbürokratisch und einfach, sagte Brandstätter. „Mit dem Personalausweis und dem zugewiesenen QR-Code kann man sich an der Teststation identifizieren, ein Abstrich wird gemacht, und nach zwei Minuten ist man wieder draußen. Im betrieblichen Ablauf ist das kein Problem.“

Auch am Wörthersee sei die Testmoral gestiegen, sagte der Geschäftsführer des Wörthersee-Tourismus Roland Sint. Das sei auch vom Roten Kreuz bestätigt worden, das Teststationen in Pörtschach und Velden betreibt. Vor allem nach dem Auftreten des Clusters in Oberösterreich am Wolfgangsee sei auch das Bewusstsein am Wörthersee gestiegen. Bis Montag wird noch einmal bei allen Betrieben abgefragt, wie viele Mitarbeiter sich testen haben lassen. Dabei soll auch erhoben werden, ob Tests durch mobile Teams erforderlich sind, die direkt in die Betriebe kommen.