Der Villacher Gordon Kelz brachte den Brauch vor vier Jahren nach Kärnten. Der Pensionist hat aus dem „Caffe Sospeso“ den „Kaffee Gordon“ gemacht. Unter diesem Titel können die Betroffenen beim Wirt den gespendeten Kaffee, aber auch andere Getränke bestellen, mit Ausnahme von Alkohol. Auch ein Kuchen oder Gulasch kann gespendet werden, sagte Kelz: „Es soll so einfach wie möglich gehandhabt werden. Der Kellner hat nur die Aufgabe, den Leuten schon vor dem Lokal anzuzeigen, wie viel an gespendeten Getränken und an Kuchen vorhanden sind.“
Gespendet werden auch andere Getränke und Imbisse
Inzwischen machen Gastwirte aus fast jeder Bezirksstadt bei der Initiative mit und tragen die Idee weiter. Auch im Schlosscafe Porcia in Spittal an der Drau werden diese besonderen Kaffees serviert, an Menschen, die sich in schwierigen sozialen und finanziellen Lebenslagen befinden. So haben auch sie die Möglichkeit, am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können.
Ein Schild im Eingangsbereich zeigt an, wie viele Getränke gespendet wurden. Die Interessenten wissen somit vorher, ob zum Beispiel ein Gratis-Kaffee konsumiert werden kann. Das Ganze soll so diskret wie möglich sein, sagte Gastwirt Robert Pirker: „Die Leute sind sehr schüchtern und es gibt eine Hemmschwelle. Aber mittlerweile, weil es doch schon vier Jahre sind, kennen wir die Leute schon, die brauchen nicht mehr viel sagen.“ Sehr großzügig seien die Spender. Im Schnitt werden 20 bis 30 Kaffees in der Woche gespendet, so Pirker.
Bis jetzt 20.000 Getränke und Imbisse gespendet
Das Cafd der Nächstenliebe wächst. Fünf Wirte aus Villach, St. Veit an der Glan, Klagenfurt und Spittal an der Drau haben Herz gezeigt und machen bereits mit. In den vergangenen vier Jahren wurden bereits an die 20.000 Getränke, Kuchen und kleine Speisen gespendet. Gordon Kelz’ Wunsch ist es, noch mehr Wirte für die Idee zu gewinnen. Vor allem eine 100.000 Einwohnerstadt wie Klagenfurt könnte einen weiteren Standort für ein Cafe der Nächstenliebe vertragen, ist Kelz überzeugt.