Gesperrte Forststraße
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Chronik

Mountainbiker-Protest für offene Forstwege

Am Donnerstag hat eine Protestgruppe in Villach für die Öffnung von Forstwegen für Radfahrer protestiert. Davon würde nicht nur der Tourismus profitieren, sondern auch die Gesundheit der Menschen, so das Argument der Gruppe.

Schauplatz des Protests war der Beginn der Rodelbahn nahe des Villacher Hundsmarhofes. Zahlreiche Mountain- und E-Biker fanden sich dort ein, um für das Befahren von mehr Forstwegen rund um Villach zu protestieren.

Konkret wurde von den Radfahrern die Aufhebung der Fahrverbote auf befahrbaren Forstwegen gefordert. Fast alle Forstwege seien theoretisch befahrbar, sagte der Sprecher der Protestgruppe, Wolfgang Kofler. Die Politik sei jetzt gefordert und müsse Zeichen setzen.

Portestierende Radfahrer
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Wolfgang Kofler spricht vor der Protestgruppe

Eine weitere Forderung der Gruppe ist, das Forstwegegesetz von 1975, das ein Bundesgesetz ist, zu novellieren. Wenn das Betretungsgesetz für den Wald geändert werde, dann passiere ja nichts wenn ein Radfahrer zusätzlich zu den Lkws auf einem Forstweg fährt, so das Argument der Protestgruppe. Es könne nichts passieren, weil Radfahrer nur auf den Forstwegen und nicht daneben im Wald fahren würden, sagte Kofler.

Eigentümer sollen mitarbeiten

In Verträgen ist geregelt, dass Grundstückseigentümer bei bestimmten Unfällen nicht Haften müssen. Das lasse man als Argument für das Nichtfreigeben der Wälder nicht zu, heißt es.

Protestgruppe fordert mehr Forstwege für Radfahrer

Das Öffnen von mehr Forstwegen für Radfahrer hat eine Protestgruppe in Villach gefordert. Davon würde nicht nur der Tourismus profitieren, sondern auch die Gesundheit der Menschen, so das Argument der Gruppe.

Der Radbeauftragte des Landes Kärnten, Paco Wrolich, rate jedem Grundstückseigentümer dazu, an Routenvorschlägen mitzuarbeiten. Wichtig seien die drei Säulen der des Mountainbikeleitfadens der Landesregierung. Hier gehe es um die 100 prozentige Versicherung, eine kleine Entschädigung und die Haftungsfrage. Jeder Grundstückseigentümer werde zu 100 Prozent enthaftet, sagte Wrolich.

Strafen bei widerrechtlichem Befahren

2012gab es in Kärnten noch keinen legalen Mountainbikekilometer, derzeit sind es 3000. Wenn nicht freigegebene Forstwege jedoch widerrechtlich befahren werden, drohen Strafen. Hier werde aber differenziert, ob die Forstraße eindeutig als solche gekennzeichnet war, dann seien Strafen bis zu 730 Euro möglich, andernfalls bis zu 150 Euro, sagte Hannes Lungkofler von der Abteilung Forstwirtschaft. Grundsätzlich bestehe keine Verpflichtung die Forstraße als eine solche zu kennzeichnen, sagte Lungkofler.

Gesperrter Forstweg mit Radfahrern
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Radfahrer vor einem gesperrten Forstweg

Weitere Mountainbikekilometer werde es aber auch künftig nur geben, wenn alle Betroffenen persönlich miteinander sprechen.