Leonore Gewessler
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Politik

Verkehr „größtes Sorgenkind“ beim Klimaschutz

Am Mittwoch stattete Bundesministerin Leonore Gewessler dem Land einen Besuch ab. Thematisch ging es um Klimaschutz und Trassenführung durch den Zentralraum, dabei nannte die Ministerin den Verkehr in Österreich das „größte Sorgenkind der Klimabilanz“.

Die Mitglieder der Bundesregierung nutzen den Sommer für Bundesländer-Touren, nach den ÖVP-Ministerinnen Edtstadler und Köstinger ist nun Leonore Gewessler von den Grünen nach Kärnten gekommen. Erste Station für die Ministerin und ihr Team war die Landesregierung. Nach einem Vier-Augen-Gespräch mit Landeshauptmann Peter Kaiser traf sie im Spiegelsaal mit den anderen Regierungsmitgliedern zusammen. Zunächt trug sich die Ministerin – sie ist u.a. für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität und Technologie zuständig – in das Gästebuch des Landes ein, danach tauschte man sich eine Stunde über verschiedenste Themen aus.

Umweltministerin auf Kärnten-Besuch

Die Mitglieder der Bundesregierung nutzen den Sommer für Touren durch die Bundesländer. Nach den ÖVP-Ministerinnen Karoline Edtstadler und Elisabeth Köstinger ist am Mittwoch Leonore Gewessler von den Grünen nach Kärnten gekommen.

Investition in Infrastruktur und billigere Tickets

Ein Schwerpunkt waren die Mobilität und der dringend notwendige Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Dazu sagte Gewessler: „Wir haben in ganz Österreich im Verkehr das größte Sorgenkind in der Klimabilanz – deswegen investieren wir in Infrastruktur, in besseres Angebot und auch bundesseitig in günstigere Tickets.“ Im kommenden Jahr wird die Österreichstufe des 1-2-3 Tickets eingeführt. Für knapp 1.100 Euro im Jahr können sämtliche Verkehrsmittel in Österreich genutzt werden. In weiterer Folge soll es auch für Kärnten und die Regionen günstige Jahrestickets geben.

Künftige Streckenführung im Zentralraum als Thema

Thema des Besuchs war auch die künftige Streckenführung der Bahn im Zentralraum zwischen Klagenfurt und Villach. Nach der Eröffnung der Koralmtunnels werden hier deutlich mehr Züge fahren. Landeshauptmann Peter Kaiser sagte dazu: „Ich erwarte mir, dass wir insbesondere Schwerverkehre auf die Schiene verlagern können, dass wir unter Einbindung von Logistikcentern und modernen Technologien die Züge leiser machen, mit neuen Gleisbereichen auch zur Lärmreduzierung betragen, dass es sinnvollerweise aber auch bei einer entsprechenden Anzahl zur Trennung von Personen- und Güterverkehr kommen muss.“

Bahnstrecke Klagenfurt Villach
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Die Trassenführung durch den Zentralraum ist vor allem wegen der Lärmbelastung durch Güterzüge schon mehrfach zum Thema geworden

Ministerin: „Sind in Planungsprozess eingestiegen“

Darauf angesprochen, hieß es von Gewessler: „Wir sind gerade in einen Planungsprozess eingestiegen, der Ziel-Netz 2040 heißt. Es geht darum nachzuschauen, wie schaut das Bahnnetz österreichweit 2040 aus, was brauchen wir, wie entwickeln sich die Verkehre, was ist wirtschaftlich, wie wird es genutzt. In diesem Zusammenhang diskutieren wir auch die Zukunft dieser Strecke in Kärnten. Wir haben eine Studie in Auftrag gegeben, diese werden wir diskutieren und dann die nächsten Schritte machen.“

Gewessler und Kaiser bei Besuch im Lakeside Park
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Gewessler und Kaiser bei den kleinen Forschern im Lakeside Park. Im Hintergrund: Ex-Kärntner Grünen-Sprecher Rolf Holub

Im Lakeside Park verschaffte sich Gewessler einen Überblick über die knapp 70 forschungsnahen Unternehmen, die drei außeruniversitären Forschungseinrichtungen sowie das Educational Lab, die allesamt im Innovationszentrum beheimatet sind.

FPÖ: Keine Zeit für Hinhaltetaktik

FPÖ-Obmann Gernot Darmann sagte in einer Aussendung zum Besuch der Ministerin, es gebe keine Zeit und keine Argumente für parteipolitische Hinhaltetaktiken in der Frage von Bahnlärm insbesondere im Kärntner Zentral- und Wörtherseeraum. Allein die Ankündigung, die für 2020 versprochene Streckenführungsstudie weitere Jahre zu verzögern zeige, dass von den „vollmundigen“ Versprechungen der ÖVP-Grünen Bundesregierung hinsichtlich eines Vorrangs an Investitionen in die Schiene nichts übrig geblieben sei, so Darmann.