Der Sonnenschutzwächter mit seinem Koffer
ORF
ORF
„Neues von Gestern“

Sonnenbrandwächter im Strandbad

Man kennt die Aktion für den Hautschutz in den Strandbädern, die alljährlich von Hautärzten durchgeführt wird. Doch im Jahr 1981 war davon noch keine Spur. Da kämpfte ein engagierter Apotheker ganz allein um die Hautgesundheit der Urlauber im Standbad Döbriach.

Der „Wächter gegen Sonnenbrand“, ein damals junger Apotheker aus Döbriach, hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die noch blassen Urlauber aus dem hohen Norden vor der starken Kärntner Sonne zu schützen. War es schon zu spät und der Sonnenbrand passiert, verschaffte er Linderung, heißt es in einem ORF-TV-Beitrag aus dem Jahr 1981 in der Serie „Neues von Gestern“. Der Name des Apothekers ist im Archiv des ORF leider nicht mehr zu finden.

Der Apotheker cremt eine junge Frau ein
ORF
Gleich vor Ort wurde auch eingecremt

Koffer voller Schutzprodukte

Mit einem kleinen Koffer voller Sonnencremeprodukte war er im Bad unterwegs, sprach die Urlauber an, informierte und klärte auf. Er legte aber auch selbst Hand an und sagte den Gästen, wie lange sie noch in der Sonne bleiben durften. Das Eincremen von jungen Urlauberinnen würde heutzutage wohl als Belästigung angesehen werden, störte Anfang der 80er Jahre aber offenbar niemanden.

Der selbsternannte Sonnenschutzwächter
ORF
Die meisten nahmen die Tipps an, sagte der Apotheker damals

Manchmal wurde er auch energisch, geht aus einem alten TV-Bericht hervor, wenn jemand nicht hören wollte. „Sie müssen sofort in den Schatten“, erklärte er einem deutschen Urlauber, der auch brav aufstand und den Steg verließ. Nicht mehr zu klären ist, ob er das nur für die sichtbare TV-Kamera machte oder wirklich einsichtig war. Dem Reporter des ORF erklärte der Apotheker, es gebe zwar Ausnahmen, aber die meisten würden seinen Tipps Folge leisten.

Menschenmassen am Steg 1981
ORF
Voller Steg am Millstätter See 1981

Heute besuchen Hautärzte die Strandbäder und klären über Sonnenbrand und Hautkrebs auf. Persönlich eingecremt wird aber nicht mehr.