Finger auf Telefontastatur
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Chronik

Fünfter Trickbetrug binnen weniger Tage

Die Polizei warnt vor Trickbetrügern. Auch wenn es Außenstehenden skurril erscheint zahlen Opfer oft Unsummen, weil sie von den Tätern gezielt in Panik versetzt werden. Allein in Klagenfurt ereigneten sich binnen weniger Tage fünf Fälle.

Mittlerweile gibt es eine ganz Serie von Telefonbetrügereien. Der jüngste Fall ereignete sich Donnerstagnachmittag. Immer agieren die Täter mit der gleichen Masche, zuletzt wurde ein Ehepaar zum Opfer. Es war Donnerstagnachmittag von einem unbekannten Mann angerufen worden. Dieser gab an, dass die Tochter des Paares einen Autounfall gehabt hätte – nun müsse sie mehrere Zehntausend Euro bezahlen, um nicht ins Gefängnis zu müssen. Im Hintergrund hörten die beiden Klagenfurter eine Frau weinen und nahmen an, dass es sich bei ihr um die Tochter handeln müsse.

Sie vereinbarten mit dem Mann, dass eine „Frau Schwarz“ das Bargeld bei ihnen daheim abholen werde, was auch geschah. Erst als sich das Ehepaar nach dem Gesundheitszustand der Tochter erkundigt hatte, wurde die Polizei alarmiert.

Täterbeschreibung

Die Frau, die das Geld abgeholt hatte, wird als 25 bis 30 Jahre alt und etwa 1,60 bis 1,65 Meter groß beschrieben. Sie hat dunkle, kurze Haare und trug lange Jeans, einen schwarzen Kurzarmpullover und eine schwarze Umhängetasche.

Erst am Mittwoch hatte ein Unbekannter in Klagenfurt mit der selben Masche 12.000 Euro von einer 82-jährigen Frau erbeutet, weil ein naher Verwandter des Opfers einen Unfall verursacht habe.

Opfer werden unter Schock versetzt

Dieser „Unfalltrick“ ist nur einer unter vielen – mit welchen Methoden die Täter arbeiten und vor allem warum sie immer wieder Erfolg haben, weiß Polizeisprecherin Waltraud Dullnigg: „Wenn man so einen Anruf bekommt, dann schreckt man sich natürlich im ersten Moment und versucht in dieser Situation sofort zu helfen.“

Der Angerufene steht unter Schock, sorgt sich um seine vermeintlich verletzten Angehörigen und was hinzukommt: Die Betrüger ändern ihre Masche ständig. „Sie sind immer up to date“, so Dullnigg. Ein gemeinsames Merkmal der Fälle in letzten Zeit sei, dass meist mit unterdrückter Nummer angerufen wird.

Je skurriler die Story desto erfolgreicher die Täter

Für Außenstehende wirken die Fälle meist etwas skurril und es erscheint unglaubwürdig, dass jemand auf solch absurde Geschichten hereinfallen könnte. „Vielleicht hat es aber genau damit zu tun, dass es sich so skurril anhört. Die Personen reagieren oft deshalb sofort.“

Was hilft: Durchatmen und kurz nachdenken

Sollte jemand anrufen der behauptet, dass die Tochter, der Sohn oder Ehepartner einen Verkehrsunfall hatte und brauche nun eine Menge Bargeld, um aus dieser Situation herauszukommen, dann gelte es, so Dullnigg: „Bitte denken sie zuerst nach: Wo befindet sich die betreffende Person normalerweise jetzt? Kann es überhaupt sein, dass ein Verkehrsunfall vorliegt?“ Im ersten Moment gelte es, tief durchzuatmen und zu überlegen.

Polizei: Fordern niemals telefonisch Geld

Eine überaus gängige Methode ist auch der sogenannte Neffentrick. „In den letzten Wochen und Monaten wurde hier mit ausländischen Nummern angerufen, wo gedacht werden konnte, diese Person befindet sich im Ausland in Not. Derzeit wird mit unterdrückter Nummer angerufen, wo im Hintergrund eine weinerliche Frauenstimme zu hören ist. Man spielt natürlich mit den Emotionen der Menschen. Aber niemals würde die Polizei mehrere tausend Euro via Telefon von verunfallten Personen fordern“, so Dullnigg.