Der traditionelle Villacher Kirchtag wird coronavirusbedingt in diesem Jahr nicht in seiner gewohnten Form stattfinden: Schon jetzt, bevor es mit der adaptierten Form des Kirchtags los geht, kontrollieren Magistrat und Exekutive im gesamten Innenstadtbereich Gastronomiebetriebe. Gastgärten wurden vergrößert, um den Sicherheitsabstand wahren zu können, ohne die Gästeanzahl reduzieren zu müssen. Einige Wirte planen kleinere Veranstaltungen, sogenannte „Hauskirchtage“. Auch für sie gelten Sicherheitsregeln. Bei Verstoß drohen Konsequenzen.
Dreistufiger Achtsamkeitsplan für Gesundheit
„Wir ersuchen als Stadtregierung die Wirte, dass sie Bierbänke doch nicht verwenden, weil es dazukommen könnte, dass man doch näher zusammenrückt. Wir versuchen mit solchen Appellen auf Eigenverantwortung und Hausverstand zu setzen, um die Abstandsrichtlinien einzuhalten, damit wir alle zusammen gesund bleiben“, sagte Vizebürgermeisterin Irene Hochstetter-Lackner (SPÖ).
In der Innenstadt sollen Plakate und Informationsmaterial – als Teil des dreistufigen Achtsamkeitsplanes – vor allem auch die Besucher daran erinnern, dass heuer der vielzitierte imaginäre Babyelefant auch am Villacher Kirchtag ständiger Begleiter sein sollte.
Stadtpolizei will Regeln streng umsetzen
Damit während der Kirchtagswoche alles reibungslos über die Bühne geht, wird die Exekutive verstärkt Kontrollen durchführen und Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes und der Gewerbebehörde unterstützen. Man wolle sich zwar im Hintergrund halten, aber die Streifen dennoch aufstocken.
Satdtpolizeikommandant Erich Londer: „Ab Mittwoch werden wir verstärkten Streifendienst einsetzen, der nicht so stark sein wird, wie beim normalen Villacher Kirchtag, aber wir werden die Tag- und Nachtdienste mit fünf bis sieben Streifen verstärken.“
Sollte es zu Menschenansammlungen und Ausschreitungen wegen übermäßigen Alkoholkonsums kommen, werde eine strenge Linie gefahren und im Anlassfall auch der Magistrat eingebunden, um ein Alkoholverbot und eine Maskenpflicht per Verordung festzulegen. "Dann werden wir das entsprechend durchsetzen“, so Erich Londer. Ein solches Verbot lasse sich innerhalb eines Tages umsetzen.
Niedrige Fallzahlen sollen erhalten bleiben
Viele Villacher, aber auch Gäste von auswärts, die coronavirusbedingt Menschenansammlungen lieber meiden, holen sich heuer durch die „Kirchtagsbox“ das „Kirchtagsfeeling“ nach Hause. Die Nachfrage nach den typischen Kirchtagsspezialitäten und Dekorationsartikeln sei groß, heißt es von der Stadt.
Villach gehöre seit Beginn der Coronavirus-Pandemie zu jenen Bezirken Österreichs, wo es wenige Erkrankte gebe. An den niedrigen Fallzahlen soll sich auch währen der Kirchtagswoche nichts ändern, hoffen die Veranstalter.