Verwüstetes Klassenzimmer nach Vandalenakt an Spittaler Schule
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Chronik

Vandalenakt in Schule: Zwei Täter gefasst

Genau zwei Wochen nach einem Vandalenakt mit immensem Sachschaden an der Landwirtschaftlichen Fachschule Litzlhof im Bezirk Spittal/Drau sind die mutmaßlichen Täter gefasst worden. Es handelt sich um zwei 15 Jahre alte Jugendliche aus dem Bezirk.

Die beiden Burschen richteten in der Nacht von 8. auf den 9. Juli einen Schaden von etwa 100.000 Euro an. Die beiden sind zu den Tatvorwürfen weitestgehend geständig. Als Motiv wurde ein aus dem Ruder geratener Jugendstreich unter Einfluss von Alkohol angegeben.

Nach intensiven Ermittlungen der Polizei Möllbrücke und Spittal waren die beiden 15-Jährigen recht bald in den Fokus der Ermittler geraten. Bei der ersten Einvernahme hatte einer der beiden alles gestanden, schließlich gab auch der Zweite den Vandalenakt zu.

Direktor: Schüler hat keine Zukunft mehr an Schule

Beide Täter sind erst 15 Jahre alt, einer ist sogar Schüler in Litzlhof – oder wird es gewesen sein, denn laut Direktor Josef Huber hat der Bursche an der Schule keine Zukunft mehr. Erst am Dienstag sei der 15-Jährige das erste Mal nach den enormen Verwüstungen wieder zur Schule gekommen. Er befand sich in Begleitung seiner Mutter und bat um Entschuldigung.

Seinen Eltern sagte der 15-Jährige damals, dass sein Freund bei ihm übernachten werde. Als die Eltern schlafen gingen, schlichen sich die beiden aus dem Haus und fuhren mit ihren Mopeds zur Schule. Der 15-Jährige wusste, wo sich der Schlüsseltresor befindet. Danach scheint es für die beiden kein Halten mehr gegeben zu haben.

Große Verwüstung aus Langeweile

Im ersten Stock des Schulgebäudes drehten die beiden in den Klassen die Wasserhähne auf – nicht ohne vorher die Waschbecken mit Klopapier zu verstopfen, um damit eine Überschwemmung zu produzieren. Räume wurden überflutet, der Pakettboden aufgezogen, und es tropfte durch die Decke in die Klassen ins Erdgeschoß. Blumentröge wurden von oben in den Innenhof geschmissen, außerdem versuchten die beiden mit Desinfektionsmittel eine Wiese anzuzünden und setzen Zeitungsständer in Brand.

Am Ende drehten die beiden 15-Jährigen auf ihren Mopeds etliche Runden durch die Blumenbeete und den Rasen und hinterließen auch im Hof ihre Bremsspuren.

Aufwendige Renovierungen notwendig

Das alles ist mittlerweile zwei Wochen her, nun wurden Baufirmen engagiert, um den Klassentrakt trockenzulegen, aufwendige Renovierungen stehen an. Bis zum Herbst sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, sagte Direktor Huber. Er könne gar nicht glauben, dass sich ein Schüler seines Hauses so die Zukunft verbaue, denn jetzt sei der aus dem Ruder gelaufene Streich aus Langeweile ein Fall für die Staatsanwaltschaft.

Für den Direktor war im Gespräch mit dem Jugendlichen vor allem dessen Motiv von Belang: Er habe keine Rachegefühle oder gar Aggressionen den Lehrern oder der Schule gegenüber gehabt, sagte der 15-Jährige im Gespräch. Er und sein Freund seien, weil sie auch Alkohol getrunken hätten, schlicht übermütig gewesen, so der Bursche in Anwesenheit seiner schockierten Mutter.