Tiere

Weltschlangentag will aufklären

Der alljährliche Weltschlangentag am 16. Juli soll Menschen daran erinnern, dass Schlangen schützenswerte Lebewesen sind. Außerdem soll das Verständnis für diese Tiere gefördert werden, die bei vielen Menschen Angst und Ekel auslösen.

Die bekannteste Schlangenexpertin Kärntens ist Helga Happ, die in Klagenfurt auch einen Reptilienzoo betreibt und bei Schlangensichtungen oft zu Hilfe gerufen wird. Sie nimmt auch ausgesetzte Reptilien auf bzw. pflegt sie gesund. Happ sagt, die wenigsten Menschen kennen sich bei Schlangen aus, das habe sie seit ihrer Kindheit erlebt. Begegnete man beim Spazieren auf dem Kreuzbergl einmal einer Schlange, seien alle davongelaufen. „Das Unberechenbare ist es, sie liegt dort eingerollt und sonnt sich, dann bewegt sie sich blitzschnell und ist weg.“

Äskulapnatter
Äskulapnatter

Seit mehr als 40 Jahren im Schlangeneinsatz

Seit mehr als 40 Jahren will Happ Menschen die Angst nehmen, damit sei einmal ohne Panik stehenbleiben und die Schlange aus sicherer Entfernung betrachten. Was giftige Schlangen betreffe, habe man es in Österreich ja so leicht wie in kaum einem anderen Land. „Das Tier als Tier, die Schlange als Lebewesen wahrnehmen.“ Die giftigen heimischen Schlangen haben entweder ein Zick-Zack-Muster auf dem Rücken oder seien tiefschwarz gefärbt, so Happ, das sei die Kreuzotter bzw. die schwarze Kreuzotter. „Die Kreuzotter und die Hornotter haben bei uns beide dieses wirklich auffällige Zick-Zack-Muster. Das ist es schon, man muss sich so wenig merken.“

„Niemals anfassen“

Beachten sollte man aber in jedem Fall, dass man eine Schlange unter keinen Umständen anfasst. Die Bisse in Kärnten erfolgen immer in die Hände, so Happ, und dies immer dann, wenn die Schlange angefasst werde. Für eine Schlange bedeutet das Anfassen in der Natur den Tod, sie hat Angst davor, gepackt und gefressen zu werden. Und sie hat nur Zähne, um sich zu wehren – die setzt sie dann ein. Beißen können alle Schlangen, auch ungiftige. Man sollte mit jedem Tierbiss zum Arzt, alleine schon wegen der Infektionsgefahr.

Kreuzotter schlängelt sich über Felsen
Andreas Brandt
Kreuzotter zwischen Steinen

Schlangen gehören zu den Reptilien. Sie sind wechselwarme Tiere, was bedeutet, dass sie keine Wärme erzeugen können. „Sie haben sich von den Amphibien vom Leben im Wasser gelöst, haben eine aus Horn gebildete Schuppenhaut und können sich in die Sonne legen, ohne auszutrocknen.“ In Kärnten gebe es lebendgebärende oder auch eierlegende Schlangenarten.

Futtertiere von Mäusen zu anderen Schlangen

Genauso unterschiedlich ist auch das Fressverhalten: „Die Äskulapnatter frisst Vögel, sie räumt die Vogelhäuser aus, frisst aber auch Mäuse und Ratten. Sehr beliebt bei den Bauern, die haben dann einen Schädlingsbekämpfer im Garten. Die Wasserschlangen wie Ringel- und Würfelnatter fressen Fische und Frösche. Die Giftschlangen Hornviper und Kreuzotter bevorzugen Mäuse.“

Dann gäbe es da noch die Schlingnatter, die wahrscheinlich die wenigsten kennen, auch wenn sie dem Menschen von allen Schlagen am nähesten kommt: „Sie wohnt im Gemüsegarten und kriecht in die Mausbauten. Sie ist auch die einzige Schlangenfresserin in Österreich, sie vertilgt die Giftschlangen.“