Bundesheersoldaten an der Grenze
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Chronik

Bundesheer hilft wieder an Grenzen

Das Bundesheer soll ab kommendem Montag wieder den Behörden bei Grenzkontrollen helfen. Grund sind die verstärkten Coronavirus-Kontrollen nicht nur an den Grenzen, sondern auch in Tourismusorten. Die Behörde hat dafür zu wenig Personal. Vier Bezirke werden das Heer anfordern.

Die Anforderungen an die Bezirkshauptmannschaften angesichts der Kontrollen sind derzeit enorm. Einerseits muss seit gut einer Woche die Einhaltung der Maskenpflicht in Velden, Pörtschach, Krumpendorf und St. Kanzian sowie auf Klagenfurts Märkten überprüft werden, andererseits verlangt der Bund wieder verstärkte Kontrollen an den Grenzen, vor allem zu Slowenien, wegen der Zunahme der Infektionen in den Balkan-Staaten. Außerdem bereiten sich die Gesundheitsbehörden schon auf die kommende Grippesaison vor.

Betroffen sind die Bezirke Wolfsberg, Völkermarkt, Klagenfurt Land und Villach-Land. Mit den eigenen Mitarbeitern allein sei das nicht mehr zu bewältigen – mehr dazu in Zu wenig Personal für Gesundheitschecks. Der Bezirkshauptmann von Villach Land, Bernd Riepan, dazu: „Wir sind personell, wie ich schon mehrmals gesagt, habe, am Limit. Wir haben die Vorgabe des Ministeriums, verstärkt an den Grenzen zu kontrollieren, vor allem in Hinblick auf die Balkan-Staaten. Das schaffen wir mit nur eigenem Personal nicht.“

Vier Bezirke fordern Heer an

Die Bezirkshauptmannschaft Villach-Land hatte den Assistenzeinsatz bereits formell angefordert. Dem anschließen werden sich auch die Bezirke Klagenfurt-Land, Völkermarkt und Wolfsberg, so Riepan. Man habe sich informell verständigt, bei allen sei klar gewesen, dass man das Bundesheer brauche.

Am Freitag gibt es eine Einschulung für vorerst 40 Soldaten durch die Bezirkshauptmannschaft. Bis dahin sollten die Vorgaben des Ministeriums klar sein, etwa wie engmaschig die Stichproben an den Grenzen sein sollen. Bereits am Wochenende könnte der Assistenzeinsatz dann beginnen, vorerst geplanter Start ist nächste Woche Montag.

Hilfe bei Contact-Tracing möglich

Eine weitere Aufgabe könnte auf das Bundesheer im Herbst zukommen. Vonseiten der Sanitätsdirektion gibt es bereits Überlegungen, ob Polizei und Bundesheer beim Contact-Tracing unterstützen sollen, beim Nachverfolgen der Kontakte von infizierten Personen. In Oberösterreich wurde das Bundesheer bereits für das Contact-Tracing angefordert.

Aktuelle Reisewarnungen

Aufgrund der globalen Ausbreitung des Coronavirus gelten derzeit Reisewarnungen für 32 Staaten: Ägypten, Albanien, Bangladesch, Belarus, Bosnien und Herzegowina, Brasilien, Bulgarien, Chile, Ecuador, Indien, Indonesien, Iran, Kosovo, Mexiko, Montenegro, Nigeria, Nordmazedonien, Pakistan, Peru, Philippinen, Portugal, Republik Moldau, Rumänien, Russland, Schweden, Senegal, Serbien, Südafrika, Türkei, Ukraine, USA, Vereinigtes Königreich.

Zudem gelten partielle Reisewarnungen für die chinesische Provinz Hubei und die italienische Region Lombardei.