Brücke in der Tscheppaschlucht von oben
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Chronik

Betreiber haften nicht bei Steinschlag

Innerhalb kürzester Zeit ist es bei Wanderwegen in Klammen in ganz Österreich zu schweren Felsstürzen gekommen. Auch in der Tscheppaschlucht bei Ferlach wurde am Sonntag eine 32-jährige Ebenthalerin von herabstürzenden Steinen verletzt. Der Betreiber haftet nicht.

Die Frau musste nach einer aufwendigen Rettung mit dem Hubschrauber ins Unfallkrankenhaus Klagenfurt geflogen werden. Sie wurde schwer am Bein verletzt. Die Tscheppaschlucht wird von der Stadtgemeinde Ferlach betrieben. Bürgermeister Ingo Appe (SPÖ) sagte, man könne sich nicht erklären, wie es zu dem Steinschlag gekommen sei. Von Geologen aber auch von Alpinisten werde Steinschlag nach Regen als normal eingestuft. Besonders nach starken Regenfällen steige die Gefahr, dass sich kleine, aber auch größere Felsbrocken lockern können und dann in Richtung Tal stürzen.

Schwere Felsstürze fordern Opfer

In den vergangenen Tagen ist es zu vier Todesfällen und mehreren Schwerverletzten durch Felsstürze gekommen. In der Tscheppaschlucht bei Ferlach wurde am Sonntag eine 32-Jährige von herabstürzenden Steinen verletzt.

Keine Haftung trotz Eintritts

Auch wenn für die Tscheppaschlucht Eintritt bezahlt werde, sei jeder Wanderer ist für sich selbst verantwortlich, sagte Appe: „Wir befinden uns im alpinen Gelände. Der Eintritt ist für die Erhaltung der Wege, da ist eine Haftung nicht inkludiert. In so einem Gebiet wie die Schlucht ist das unmöglich.“

Auch wenn der Betreiber selbst keine Haftung übernimmt, werde alles für die Sicherheit der Besucher getan, so der Bürgermeister: „Die Schlucht wird zu Saisonbeginn von der Behörde abgenommen. Da wird geschaut, ob alles seine Richtigkeit hat und die Sicherheit gegeben ist. Auch von der Gemeinde gibt es einen Beauftragten, der laufend die Schlucht kontrolliert, bevor sie geöffnet wird.“ Der Mitarbeiter sei auch kurz vor dem Vorfall am Sonntag durch die Schlucht gegangen und hatte keine Anzeichen für einen drohenden Felssturz entdeckt, sagte Appe. Die Schlucht ist für Besucher wieder geöffnet.

Warnschild in der Tscheppaschlucht
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Warnschild in der Schlucht

Pro Jahr 60.000 Besucher

60.000 Besucher sind jährlich in der wildromantischen Tscheppaschlucht unterwegs. Gut gesichert über Brücken und Leitern wandert man entlang des derzeit besonders reißenden Loiblbaches zum eindrucksvollen Tschaukofall. Dass der Weg trotzdem nicht ganz ungefährlich ist, darauf machen Tafeln am Eingang der Schlucht aufmerksam.