Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft misst Fieber
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Zu wenig Personal für Gesundheitschecks

Wegen steigender CoV-Fälle in Osteuropa und auf dem Westbalkan hat der Bund angekündigt, an den Grenzen verstärkt Gesundheitskontrollen durchführen zu lassen. 1.800 Polizisten wurden angekündigt. Doch noch fehlt das Personal für flächendeckende Gesundheitschecks, man hofft auf das Bundesheer.

Kaum Österreicher, aber viele Deutsche, Tschechen, Slowaken und Holländer kehrten am Samstag aus ihrem Urlaub zurück und passierten den Karawankentunnel auf der A11. Die meisten gaben bei der Befragung an der Grenze an, in Kroatien gewesen zu sein. Im Wesentlichen sind die Beamten auf die Ehrlichkeit der Reisenden angewiesen, sagte Bernd Riepan, der Bezirkshauptmann von Villach-Land.

Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft
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Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft

Kontrollen an Grenzen und am Wörthersee

Stichprobenartig führten zwei Beamte der Bezirkshauptmannschaft Fiebermessungen durch, mehr sei nicht möglich. Denn die Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft sind in den Nächten auch bei der Mund-Nasen-Schutz-Kontrolle am Wörthersee unterwegs. Riepan dazu: „Wir wissen seit dieser Woche, seit uns das Gesundheitsministerium das mitgeteilt hat, dass wir die Gesundheitskontrollen deutlich zu erhöhen haben. Wie genau diese deutliche Erhöhung auszusehen hat, wissen wir noch nicht. Wir versuchen jedenfalls die Intensität hier vor Ort zu verstärken.“

Stau an der Grenze
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Stau an der Grenze

Hoffnung auf Unterstützung des Bundesheeres

Die Aufgabe der Polizei sei es, die Personalien und die Fahrzeuge zu kontrollieren. Gesundheitskontrollen können nur von der Bezirkshauptmannschaft oder von speziell ausgebildeten Soldaten durchgeführt werden – wie noch vor den Grenzöffnungen Mitte Mai. Doch diese Soldaten würden jetzt fehlen, sagte Riepan: „An der personellen Lage der Bezirkshauptmannschaft hat sich nichts geändert. Das bedeutet, dass für eine Rund-um-die-Uhr-Kontrolle nicht genügend Personal vorhanden ist.“ Man habe aber bereits mit dem Bundesheer Kontakt aufgenommen und erhoffe sich Unterstützung in der kommenden Woche. Die Ausweitung der stichprobenartigen Kontrolle könne nur mit mehr Personal funktionieren, so Riepan.

Bei einem ORF-Lokalaugenschein beim Grenzübergang Karawankentunnel am Samstag kamen zumindest offiziell keine Reisenden aus Bosnien, Serbien oder anderen Westbalkan-Ländern an. Sie müssten 14 Tage in Quarantäne oder einen negativen Coronavirus-Test vorweisen, der nicht älter als vier Tage ist. Lang war am Samstag übrigens der Stau Richtung Slowenien, wegen der Kontrollen der dortigen Grenzbehörden.