Verschmorte Autobatterien
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Chronik

Brandgefahr durch defekte Akkus

Ein Akku dürfte den Brand des Einfamilienhauses in Kirchbach im Gailtal am Freitag ausgelöst haben. Der Schaden wird auf 400 bis 500.000 Euro geschätzt. Immer wieder sorgen Brände durch defekte Akkus für gefährliche Situationen, heißt es von der Feuerwehr, das betrifft besonders Elektroautos.

Das Einfamilienhaus in Waidegg im Bezirk Hermagor brannte nieder. Die vierköpfige Familie konnte sich unverletzt ins Freie retten. Brandursache dürfte laut dem Besitzer ein Akku im Carport gewesen sein – mehr dazu in Akku als mögliche Brandursache (kaernten.ORF.at; 3.7.2020).

Akkus als Gefahr

Ein Akku dürfte den Brand des Einfamilienhauses in Kirchbach im Gailtal in Kärnten ausgelöst haben. Die Berufsfeuerwehr Klagenfurt gibt Auskunft darüber, wie gefährlich Akkus, insbesondere auch von Elektroautos, sind.

Wasser vorerst einziges Löschmittel

Die Feuerwehrleute müssen sich immer öfter auf Akkubrände einstellen. Obwohl bereits neue Löschmittel erprobt werden, bleibt derzeit Wasser die einzige Methode, um Akkus zu löschen, sagte Andreas Gallob von der Feuerpolizei Klagenfurt. Er ist Leiter des vorbeugenden Brandschutzes bei der Berufsfeuerwehr.

„Das Löschmittel Wasser hat sich nach unserer Erfahrung immer noch als das beste Löschmittel herauskristallisiert. Es hat bis dato noch immer den besten Kühleffekt.“

Test der Feuerwehr Akku brennt nach Beschädigung
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Test der Villacher Feuerwehr: Ein beschädigter Akku begann innerhalb von Sekunden stark zu rauchen

Die Hauptfeuerwache Villach testete für den ORF am Samstag, wie schnell ein beschädigter Akku brennen kann. Binnen weniger Sekunden begann der Akku, der von einem Nagel durchbohrt worden ist, zu rauchen.

Brand durch Akkus
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Ebenfalls durch Akkus verursacht: Großbrand einer Werft bei Ferlach vor zwei Jahren

Je größer der Akku, desto schwieriger ist er auch zu löschen, das zeigte nicht zuletzt der Großbrand einer Werft bei Ferlach vor zwei Jahren, der durch ein Ladegerät ausgelöst wurde.

Kühlcontainer für E-Autos: „Red Boxx“

Ganz besonders schwierig für Feuerwehrleute ist das Löschen von Elektroautos. Wenn die Batterien solcher Fahrzeuge zu brennen beginnen, ist das Löschen mit einem sehr hohen Aufwand verbunden, sagte Gallob. Dafür gebe es eine „Red Boxx“, einen Kühlcontainer. „Ein wesentlicher Kühleffekt wird dadurch erreicht, dass das gesamte Auto in dem Wassercontainer 24 Stunden – unter Aufsicht – gekühlt wird. Damit wird auch die Gefahr einer Reaktion des Akkus herab gesetzt.“

E-Auto wird in Red Boxx in Wasser getaucht
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Ein Elektroauto wird in der „Red Boxx“ in Wasser getaucht

Auf Verformungen achten

Akkus beginnen meist nur dann zu brennen, wenn sie beschädigt sind, sagte Gallob. Auch für den Verbraucher ist eine äußerliche Beschädigung zu erkennen, sagte Gallob, etwa wenn der Akku zu Boden gefallen ist oder Verformungen aufweist. Diese Akkus sollten so schnell wie möglich entsorgt werden, bevor sie größeren Schaden anrichten. Und noch einen wichtigen Rat gibt der Brandexperte, Akkus sollten nie unbeaufsichtigt geladen werden.