Politik

Wolfsberger Bürgermeister tritt ab

Für die Gemeinderatswahlen im kommenden Frühjahr bringen die Parteien jetzt nach und nach ihre Kandidaten in Stellung. In Wolfsberg übergibt SPÖ-Bürgermeister Hans Peter Schlagholz sein Amt schon jetzt an seinen Vize Hannes Primus.

Rund 40 Jahre war Sozialdemokrat Schlagholz in der Kommunal- und Landespolitik tätig, neun Jahre davon als Bürgermeister von Wolfsberg. Mit 66 Jahren sei es jetzt an der Zeit, einem Jüngeren Platz zu machen. Schlagholz sagte: „Wenn man Ernst genommen werden will, muss man zu sich ehrlich sein und fragen, kann ich das körperlich mit dem Arbeitspensum noch schaffen. Und dann kommt man zum Ergebnis, dass es Zeit wird, etwas anderes zu tun.“

„Rückzug nicht wegen Stadtwerke-Verlusten“

Schlagholz’ Nachfolger steht bereits fest, es ist der 1. Vizebürgermeister und SPÖ-Stadtparteivorsitzender Hannes Primus. Er wurde in den Gremien einstimmig zum Spitzenkandidaten für die Gemeinderatswahl im Februar gewählt. Schon demnächst will Schlagholz sein Amt an Primus übergeben: „Das wird noch im Lauf des Juli der Fall sein.“ Mit den hohen Verlusten bei den Stadtwerken Wolfsberg von 1,7 Millionen Euro habe sein Rückzug nichts zu tun, so Schlagholz. Zwei Mitarbeiter sollen hohe Summen veruntreut haben.

Hier gelte es, das Gerichtsverfahren abzuwarten: „Die Zahlen sind nicht erfreulich, in diesem Abgang sind alle Risiken wie Prozesskosten einkalkuliert. Es ist ein Worst-case-Szenario abgebildet worden.“ Man rechne mit einem besseren Ergebnis.

Verluste durch Coronavirus-Krise

Mit Verlusten wird sich auch der Nachfolger des noch amtierenden Bürgermeisters beschäftigen müssen. Durch die Coronavirus-Krise fehlen Wolfsberg, so wie auch allen anderen Gemeinden, wichtige Einnahmen, sagte Schlagholz. Es gehe um vier bis fünf Millionen Euro. Die Bonität der Stadt Wolfsberg sei gut, es werde ohne Schuldenmachen nicht gehen. Es dürfe keinen Stillstand geben.

Insgesamt sei die drittgrößte Stadt Kärntens auf einem guten Weg. Bei den Wirtschafts- und Arbeitsmarktdaten sei man kärntenweit vorne dabei.