Rehkitz und Gamskitz im Forsthausgarten
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Tiere

Tierbabys gerettet und aufgezogen

Ein Förster hat in Waidisch bei Ferlach gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin ein Reh- und ein Gamskitz gerettet. Beide hätten ohne ihre Mütter nicht überleben können. Die beiden werden mit der Flasche aufgezogen, bis sie stark genug für das Leben im Wald sind.

Fiepi heißt das Rehkitz, Prinzessin das Gamskitz. Sie sind beide wenige Wochen alt. Beide Jungtiere mussten in den ersten Tagen ihres Lebens schwere Schicksale verkraften. Wanderer meldeten die hilflosen Tiere an Förster Markus Weissinger: „Dadurch, dass die Mutter nicht zurückgekommen ist zum Rehkitz haben wir gesagt, wir nehmen es mit und ziehen es auf, sonst landet es im Bach, das war schon halb im Wasser. Beim Gamskitz ist die Mutter umgekommen. Die hat die Räude gehabt, das Kitz war bei der verendeten Geiß, und wir haben es mit dem Hund gefangen.“

Förster und Tierärztin beim Füttern
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Alle vier Stunden trinken die beiden warme Ziegenmilch

Gamskitz verlor Muttertier

Unter Tags leben Fiepi und Prinzessin in ihrem kleinen Reich im Garten gleich neben dem Forsthaus. Fixpunkt alle vier Stunden ist die Fütterung aus der Flasche. Das Gams-Kitz ist deutlich scheuer als das Reh, so der Förster: „Weil es länger mit der Mutter zusammen war und eigenen Erfahrungen gemacht hat. Das Reh ist ja schon mit zwei oder drei Tagen zu uns gekommen, das hat mit der Mutter kaum etwas erlebt, das wäre allein ganz unmöglich gewesen.“

Gamskitz Prinzessin
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Prinzessin harrte neben der toten Mutter aus

Jagdhund Ivan übernahm Mutterrolle

Über Nacht sind beide Kitze im Forsthaus in Sicherheit. Für Fiepi wurde ein Platz auf der Küchenbank reserviert, direkt neben Ivan, dem bayrischen Gebirgsschweißhund. Tierärztin Julia Jilge: „Der Ivan hat auf alle Fälle eine Mutterrolle übernommen. Gerade am Anfang können sie nicht selbstständig Kot und Urin absetzen, das übernimmt die Mutter. Deswegen stehen sie immer mit dem Kopf am Euter und trinken, das Hinterteil ist bei der Mutter, die macht das Rehkitz sauber.“ Diese Rolle habe der Hund komplett übernommen. „Da schaut er, wenn wir die Milch geben, dass es dem Kleinen gleich wieder gut geht.“

Rehkitz und Jagdhund schmusen auf der Ofenbank
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Schmusen auf der Ofenbank

Die menschliche Ziehmutter ist mit Reh- und Gamskitz rund um die Uhr beschäftigt, denn auch in der Nacht brauchen beide mehrmals ihr Fläschchen. Laut Julia Jilge bekommen sie Ziegenmilch, die 39,5 Grad haben müsse, damit sie direkt im Labmagen lande.

Reh und Gams gerettet

Ein junger Förster hat im Rosental gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin ein Reh- und ein Gams-Kitz gerettet. Beide wären in freier Wildbahn ohne ihre Mutter nicht überlebensfähig gewesen.

Im Hebst soll es in den Wald gehen

Ausgedehnte Spaziergänge mit der ganzen Familie in den nahen Feldern lieben die beiden Kitze. Im Herbst soll für beide Jungtiere das Familienleben wieder vorbeisein, so Förster Weissinger. Gleich in der Nähe sollen sie unterkommen, damit sie im Notfall das Forsthaus wieder finden. Bis dahin genießen Fiepi und Prinzessin noch gemeinsam mit ihrem vierbeinigen Freund Ivan den Sommer in Waidisch.

Gemeinsames Kuscheln auf der Wiese
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Hund Ivan ist tiefenentspannt