Den Aktivisten geht es darum, dass sich alle Menschen „frei – vor allem angstfrei“ – entfalten können. Andererseits sollen Menschen, die sich selbst als „queer, lesbisch,schwule, bisexuell, trans*, trans*gender und inter*“ bezeichnen, auch gesellschaftlich sichtbarer werden.
Gegen Homophobie, Sexismus und Rassismus
Menschen mit diesen Identitäten jenseits des normalen Rollenbildes von „Mann“ und „Frau“ seien in Kärnten zwar eine gesellschaftliche Realität, „aber oft nicht sichtbar“, wie es in einer Aussendung der Aktivistinnen und Aktivisten von der queer-Community heißt.

Diskriminierung trotz rechtlicher Verbesserungen
Obwohl sich in den vergangenen Jahren die rechtliche Lage und die öffentliche Wahrnehmung von LSBTTIQ+-Personen in Österreich verbessert habe, würden Schwule, Lesben oder trans*idente Personen noch immer häufig das Opfer von Diskriminierung. Gerade junge Leute müssten bei ihrem „Coming Out“ noch immer Angst vor Ablehnung oder sogar Gewalt in der Schule, der Arbeit oder im Familienkontext haben.
ORF III-Moderator Peter Fässlacher und sein Coming Out
„Kärnten heute“ dabei
Der gebürtige Villacher Peter Fässlacher ist Kulturjournalist und hatte schon zahlreiche Stars in seiner Kultursendung auf ORF III zu Gast. Den Wahl-Wiener zieht es aber zwischendurch immer wieder mal in seine Heimat Villach.
Queer: „In Österreich haben wir einerseits Grund zu feiern: Gleichgeschlechtliche Paare haben sich mit dem Jahr 2019 das Recht zu heiraten erkämpft. Auch trans*idente und inter* Menschen können seit kurzem den Geschlechtseintrag „divers“ bzw. „X“ in ihren Pass eintragen lassen. Andererseits ist die Änderung des Personenstandes noch mit zu vielen Hürden verbunden.“
Händchen halten in Österreich – ein Problem
Jede fünfte LSBTTIQ+-Person habe schon Erfahrungen mit physischen Angriffen gemacht, Beleidigungen seien traurige Realität. Deshalb würden sich viele gleichgeschlechtliche Paare beispielsweise nicht trauen, in der Öffentlichkeit Händchen zu halten.

Sultanat Brunei bestraft Homo-Sex mit dem Tod
Auch weltweit müsse laut queer für Minderheitenrechte gekämpft werden: Das Sultanat Brunei hat erst im April 2019 als Strafe für gleichgeschlechtlichen Sex die Todesstrafe eingeführt. In sechs weiteren Ländern sei Homosexualität auch 2019 noch mit dem Tod bestraft worden: Im Iran, Sudan, Mauretanien, Saudi-Arabien, Jemen und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

37 Länder bestrafen Homosexuelle Liebe
Auch im autonom regierten Tschetschenien müssten Schwule, Lesben, Bisexuelle, trans*- und inter*geschlechtliche Menschen Angst um ihr Leben haben. Per Gesetz werde in 37 Ländern Homosexualität hart bestraft – schon ein einfacher Kuss könne zu brutalen Auspeitschungen führen.
Bekenntnisse zur Vielfalt und Unterstützung kamen am Samstag von der Alpen-Adria-Universität, dem Stadttheater und der Stadt Klagenfurt, aber auch vom Land Kärnten.