Ein Bus der Stadtwerke bei einer Haltestelle am Heiligengeist Platz in Klagenfurt
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Verkehr

Immer weniger tragen Maske in Öffis

Die niedrigen Covid-19-Infektionszahlen haben auch manche Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln nachlässig werden lassen. Immer häufiger sind Fahrgäste in Zügen und Bussen ohne Mund-Nasen-Schutz unterwegs. ÖBB und Klagenfurter Stadtwerke appellieren an die Eigenverantwortung, noch gilt die Tragepflicht.

Ein Lokalaugenschein des ORF am Freitagvormittag am Busknotenpunkt Heiligengeistplatz in Klagenfurt zeigte, die Mehrheit der Fahrgäste trägt einen Mund-Nasen-Schutz, aber längst nicht mehr alle. Radio-Kärnten-Hörer berichten, in manchen Zügen – gerade jenen ohne Schaffner – seien Passagiere mit Masken schon deutlich in der Minderheit.

Keine Handhabe der ÖBB

Auch die ÖBB beobachten zunehmende Nachlässigkeit, sagte Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel: „Für uns ist es ganz wichtig, zu betonen, dass in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Zügen und Bussen, die Maskenpflicht gilt. Daher appellieren wir mit Nachdruck an die Eigenverantwortung.“

In den Stadtwerkebussen sind laut Vorstand Erwin Smole nicht zuletzt Schüler vermehrt ohne Masken unterwegs: „Das hat damit zu tun, dass die Lockerung in der Schule umgesetzt wurde und sie nur noch im Bus eine Maske brauchen. Da sind die Kinder nachlässig geworden. Eine zweite Gruppe sind ältere Leute, die in den Geschäften keine Masken mehr brauchen und sie dann Zuhause vergessen.“

Buslenker können nur hinweisen

Die Buslenker, Schaffner oder andere Mitarbeiter können Gäste nur freundlich auf die weiterhin geltende Maskenpflicht aufmerksam machen. Durchsetzen können sie diese nicht, so Zernatto-Peschel: „Vielfach ist die Einsicht groß, manche haben sie einfach vergessen. Aber der eine oder andere reagiert unwirsch, wir sind nicht die Polizei, wir können nur darauf hinweisen, dass die Tragepflicht noch gilt.“

Aussteigen muss niemand

Auch in den Stadtwerke-Bussen würden die meisten Gäste einsichtig reagieren, sagte Smole. Man lasse niemanden aussteigen, der keine Maske hat. Die Stadtwerke wollen nun aber wieder Mund-Nasen-Schutz als Werbemittel an jene verteilen, die auf eigene Masken vergessen haben. Die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln wurde per Verordnung des Gesundheitsministers nicht zuletzt deshalb eingeführt, weil gerade während der Stoßzeiten der Mindestabstand von einem Meter in Zügen und Bussen kaum einzuhalten ist.

Slowenien führte die Maskenpflicht nach einem Anstieg an Infektionen gerade erst wieder ein. Auch in Kroatien muss man jetzt in Bus und Bahn Mund-Nasen-Schutz tragen, weil die Zahl der Infektionen wieder spürbar nach oben geht.