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Chronik

Lagerhaus: Betrugsverdacht erhärtet

Der Betrugsverdacht beim Raiffeisen-Lagerhaus am Südring in Klagenfurt erhärtet sich. Noch ist völlig unklar, welche Kreise die Machenschaften ziehen. Bei einer internen Revision wurden schon vor Wochen Unregelmäßigkeiten bekannt. Nun wurde die Staatsanwaltschaft in Kenntnis gesetzt.

Es sind schwere Vorwürfe, die da gegen Mitarbeiter des Lagerhauses formuliert werden. Sie sollen über Jahre hinweg, mit Scheinrechnungen über Baustoffe, Geld abgezweigt haben. Ob sich die Mitarbeiter damit auch persönlich bereichert haben und um welche Summen es geht, ist bis jetzt nicht bekannt. beantwortet ist auch bis jetzt die Frage, ob und in welchem Umfang die Geschäftsführung eingebunden war – mehr dazu in Betrugsverdacht in Raiffeisen Lagerhaus (kaernten.ORF.at; 21.6.2020)

Geschäftsführung: „Keine Schuldübernahme“

Der Geschäftsführer für den Bereich Baustoffe gab in einer schriftlichen Stellungnahme an die Mitarbeiter bekannt, dass er seine Funktion zurückgelegt habe. Mit der Betonung, dass es sich damit um kein Schuldeingeständnis handle.

Lagerhaus: Betrugsverdacht erhärtet

Der Betrugsverdacht beim Raiffeisen-Lagerhaus am Südring in Klagenfurt erhärtet sich. Noch ist völlig unklar, welche Kreise die Machenschaften ziehen. Bei einer internen Revision wurden schon vor Wochen Unregelmäßigkeiten bekannt. Nun wurde die Staatsanwaltschaft in Kenntnis gesetzt.

Unregelmäßigkeiten sollen schon vor mehreren Wochen bei Baustoffrechnungen aufgefallen sein. Am Montag erreichte den ORF-Kärnten auch eine schriftliche Auskunft Aufsichtsratsvorsitzenden von Lagerhaus, Klaus Josef Lutz. Lutz betont darin, dass die Unregelmäßigkeiten ausschließlich den Bereich Baustoffe betreffen würden. Auch von einem, nicht näher definierten, externen Dritten ist die Rede, der zum Schaden der Lagerhaus- Warenhandelsgesellschaft gehandelt haben soll.

Dabei seien auch strafrechtlich relevante Sachverhalte nicht auszuschließen, heißt es in dem Statement des Aufsichtsratsvorsitzenden. Die Staatsanwaltschaft sei bereits informiert worden, auch mit der Steuerfahndung arbeite man zusammen, um die Malversationen aufzuklären.

Eigentümervertreter aus Bayern angereist

Um bei der Aufarbeitung jetzt weiterzukommen sind auch Revisoren der Mehrheitseigentümer aus Bayern in Klagenfurt. Das Raiffeisen Lagerhaus wurde in den 90er-Jahren an die BayWa, einen weltweit tätigen Konzern mit den Kernsegmenten Agrar, Energie und Bau verkauft. Baywa ist der größte Agrarhändler in Deutschland und zählt international zu den führenden Händlern für landwirtschaftliche Rohstoffe.

In diese heikle Phase der Aufklärung kommt noch ein weiterer Umstand erschwerend hinzu, nämlich dass das Raiffeisen Lagerhaus zur Zeit ohne Leitung dasteht. Ein interimistischer Geschäftsführer solle deshalb mit den Mehrheitseigentümern in Bayern gefunden werden. Dazu schreibt Aufsichtsratsvorsitzender Lutz, dass über die neue Geschäftsführung in einer Generalsversammlung in Kürze entscheiden werde.