Asiatische Tigermücke
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Wissenschaft

Forscher suchen nach exotischen Gelsen

Ein europaweites Gelsenmonitoring soll zeigen, ob und wie verbreitet mittlerweile exotische Stechmücken in Österreich sind. Asiatische Tiger- oder japanische Buschmücken sind Überträger von gefährlichen Krankheitserregern. Die Untersuchung wird auch in Kärnten durchgeführt.

Wegen des Klimawandels gesellen sich zu den etwa 100 heimischen Gelsenarten seit einiger Zeit auch Stechmücken, die aus dem Ausland eingeschleppt wurden und die in Österreich heimisch werden können. Europaweit läuft deshalb nun eine Untersuchung der Gelsenpopulationen, auch Kärnten macht dabei mit.

Viele importierte Gelsen in Österreich

Zu den heimischen Gelsen gesellen sich seit einigen Jahren auch Stechmücken, die aus dem Ausland importiert wurden und die aufgrund des Klimawandels gut in Österreich leben können. Europaweit läuft nun eine Untersuchung der Gelsenpopulationen, auch Kärnten macht dabei mit. Damit soll festgestellt werden, wie weit ausländische Gelsenarten, wie die japanische Buschmücke oder die Tigermücke hierzulande bereits verbreitet sind.

Damit soll festgestellt werden, wie weit ausländische Gelsenarten, wie etwa die japanische Buschmücke oder die asiatische Tigermücke hierzulande bereits verbreitet sind.

Gelsenkübel mit Aufschrift
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In diesen Kübeln werden die unterschiedlichen Gelsenarten gesammelt

Die Moskitos sind schon da

Im Bleistätter Moor am Ossiacher See wurden zu diesem Zwecke Gelsenkübel aufgestellt, wöchentlich wird dieser geleert, so Kärntens oberster Insektenforscher Christian Wieser. Über die Eigelege können die einzelnen Gelsenarten nachgewiesen werden. An der Veterinär Medizinischen Universität in Wien wird ein Gentest gemacht.

Bleistättermoor
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Das Bleistätter Moor bietet ideale Bedingungen für die Gelsenpopulation

„Bisher wissen wir, dass die japanische Buschmücke vor allem in den urbanen Bereichen, in den Städten, vorkommt. Die asiatische Tigermücke ist hingegen nur sporadisch zu finden“, so Wieser. Aber wegen des Klimawandels werde auch diese Stechmückenart bald in Österreich heimisch werden. „Und dann werden wir aufpassen müssen.“ Heimische Gelsenarten können übrigens diese gefährlichen Viren nicht übertragen.

Gelse sitzt auf Hand
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Gelsenstiche sind nicht nur schmerzhaft, auch Krankheitserreger können übertragen werden.

22 Staaten beteiligen sich an Studie

Tiger- oder Buschmücken können auf den Menschen das West-Nil-Virus, Malaria und das Usutu-Virus übertragen. Die Gelsenstudie, die das Landesmuseum Kärnten für die Veterninäruniversität Wien durchführt, ist nur ein Teil einer internationalen Studie. 22 Staaten beteiligen sich europaweit an dem Gelsenmonitoring-Projekt.

Gelsenlarven
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Gelsenlarven – für Fische ein gefundenes Fressen

Wichtiger Bestandteil des Ökosystems

Gelsen sind aber auch ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems. Sie sind Nahrung für Vögel, Fledermäuse, auch Fische fressen die Larven der Gelsen, die in vielen Tümpeln zu finden sind. Das kleinste Wässerchen genügt schon, um Gelsen den perfekten Lebensraum zu geben. Wird das Wasser nicht zweimal wöchentlich gewechselt, kann zum Beispiel so eine harmlose Vogeltränke zu einem wahren Gelsenparadies werden.