Hubschrauberseil im Graben
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Chronik

Hubschrauber bergen Schadholz

Die Unwetter im Vorjahr haben nach wie vor enorme Auswirkungen. Um das Schad- und Schwemmholz zu entfernen, müssen Hubschrauber – wie etwa derzeit im Teuchlgraben – eingesetzt werden. Passiert das nicht, könnte es bei neuerlichen Gewittern zu Vermurungen und Überschwemmungen kommen.

Nach den verheerenden Unwettern der vergangenen beiden Jahre liegen in Oberkärnten tausende Festmeter Schadholz am Boden. Auch die Forstwege wurden zum Teil zerstört, dadurch kann das Schadholz nicht aus dem Wald gebracht werden. Es droht ein Borkenkäferbefall. Gleichzeitig steigt mit den umgestürzten Stämmen die Gefahr von Vermurungen in Siedlungsgebieten. Um beides zu verhindern, greifen die Österreichischen Bundesforste jetzt zu ungewöhnlichen Mitteln: Per Hubschrauber wird Schadholz aus den Wäldern geflogen.

Hubschrauber bergen Schadholz

Das durch die Unwetter der vergangenen Jahre verursachte Schadholz musst jetzt per Hubschrauber aus den Wäldern geflogen werden.

Ortschaft Napplach in Gefahr

Der Hubschrauber ist derzeit im Teuchlgraben im Mölltal im Einsatz. Nahezu im Minutentakt wird Holz ausgeflogen. Die Stämme liegen entwurzelt auf den Hängen und im Graben. Sollte es wieder zu schweren Gewittern kommen, könnte es zu Verklausungen der Schutzeinagteichtungen kommen. Dann wäre die darunterliegende Ortschaft Napplach in Gefahr, so Peter Pirker von den Bundesforsten.

Fotostrecke mit 7 Bildern

Hubschrauber im Teuchlgraben
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Der Hubschrauber bringt das Schadholz auf einem Lagerplatz, von wo der Weitertransport erfolgt
Verklausungen im Bach
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Durch die Unwetter liegen zig Baumstämme im Teuchlgraben
Lagerplatz mit Holz
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Dieser Lagerplatz musste erst angelegt werden
Arbeiter im Graben
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Die Forstarbeiter leisten Präzisionsarbeit
Hubschrauberseil im Graben
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„Im Graben gibt es nicht viel Spielraum“
Hubschrauberpilot von hinten fotografiert
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Der Pilot steht seit Tagen im Teuchlgraben im Einsatz
Hubschrauber von unten
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Mittels einem 70 Meter langen Seil werden die Holzstämme abtransportiert

Kostenintensiver Aufwand

Weil der Forstweg im Teuchlgraben zum Teil zerstört und nicht mehr befahrbar ist, musste auf den Helikopter zurückgegriffen werden. Der Erlös der Holzernte ist nicht gewinnbringend. Für die Bundesforste sei dies ein enormer und teurer Aufwand, der nicht kostendeckend ist. „Wir machen das lediglich zur Erhaltung des Waldes und zur Sicherheit der Menschen.“

Baumstämme verklausen Bach
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Ohne Hubschrauber gibt es keine Möglichkeit, das Schwemmholz aus dem Bachbett zu befördern

Einsatz auch auf dem Ankogel

Seit fünf Wochen ist der Hubschrauber mit Flughelfern und Forstarbeitern im Einsatz. Auf die Holzernte via Helikopter ist man spezialisiert, die Anforderungen an den Piloten sind hoch. „Wir müssen ein etwa 70 Meter langes Seil punktgenau im Graben platzieren, denn dort gibt es kaum Spielraum. Das ist natürlich eine Herausforderung, die an die Substanz geht“, so Flughelfer Thomas Brandner.

Die Hubschraubertransporte in den Wäldern sind noch lange nicht abgeschlossen. Kommende Woche wird der Helikopter auf dem Ankogel Windwürfe aufarbeiten.