Nach den verheerenden Unwettern der vergangenen beiden Jahre liegen in Oberkärnten tausende Festmeter Schadholz am Boden. Auch die Forstwege wurden zum Teil zerstört, dadurch kann das Schadholz nicht aus dem Wald gebracht werden. Es droht ein Borkenkäferbefall. Gleichzeitig steigt mit den umgestürzten Stämmen die Gefahr von Vermurungen in Siedlungsgebieten. Um beides zu verhindern, greifen die Österreichischen Bundesforste jetzt zu ungewöhnlichen Mitteln: Per Hubschrauber wird Schadholz aus den Wäldern geflogen.
Hubschrauber bergen Schadholz
Das durch die Unwetter der vergangenen Jahre verursachte Schadholz musst jetzt per Hubschrauber aus den Wäldern geflogen werden.
Ortschaft Napplach in Gefahr
Der Hubschrauber ist derzeit im Teuchlgraben im Mölltal im Einsatz. Nahezu im Minutentakt wird Holz ausgeflogen. Die Stämme liegen entwurzelt auf den Hängen und im Graben. Sollte es wieder zu schweren Gewittern kommen, könnte es zu Verklausungen der Schutzeinagteichtungen kommen. Dann wäre die darunterliegende Ortschaft Napplach in Gefahr, so Peter Pirker von den Bundesforsten.
Kostenintensiver Aufwand
Weil der Forstweg im Teuchlgraben zum Teil zerstört und nicht mehr befahrbar ist, musste auf den Helikopter zurückgegriffen werden. Der Erlös der Holzernte ist nicht gewinnbringend. Für die Bundesforste sei dies ein enormer und teurer Aufwand, der nicht kostendeckend ist. „Wir machen das lediglich zur Erhaltung des Waldes und zur Sicherheit der Menschen.“

Einsatz auch auf dem Ankogel
Seit fünf Wochen ist der Hubschrauber mit Flughelfern und Forstarbeitern im Einsatz. Auf die Holzernte via Helikopter ist man spezialisiert, die Anforderungen an den Piloten sind hoch. „Wir müssen ein etwa 70 Meter langes Seil punktgenau im Graben platzieren, denn dort gibt es kaum Spielraum. Das ist natürlich eine Herausforderung, die an die Substanz geht“, so Flughelfer Thomas Brandner.
Die Hubschraubertransporte in den Wäldern sind noch lange nicht abgeschlossen. Kommende Woche wird der Helikopter auf dem Ankogel Windwürfe aufarbeiten.