Wirtschaft

Betrugsverdacht in Raiffeisen Lagerhaus

Im Raiffeisen Lagerhaus in Klagenfurt soll es zu Malversationen gekommen sein. Langjährige Mitarbeiter sollen manipulierte Rechnungen über Baustoffe ausgestellt und das Geld in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Das Lagerhaus ist derzeit zudem ohne Geschäftsführung.

Noch sind viele Fragen offen. Raiffeisenobmann Robert Lutschounig bestätigte aber gegenüber dem ORF, dass es einen Betrugsverdacht gibt. Bereits vor einem Monat seien diese möglichen Malversationen bekannt geworden, so Lutschounig. Die Vorgangsweise der Mitarbeiter dürfte offenbar gefinkelt gewesen sein, denn die Scheinrechnungen wurden weder bei Routinekontrollen noch bei externen Überprüfungen entdeckt, sagte Lutschounig.

Mitarbeiter entlassen und suspendiert

Geklärt muss auch werden, wie hoch der Schaden ist und wohin das Geld tatsächlich geflossen ist. Auch ein Unternehmer soll an den Betrügereien beteiligt sein, hieß es. Zwei Mitarbeiter des Lagerhauses wurden bereits vor Wochen entlassen, weitere wurden suspendiert.

Gegenüber der Geschäftsführung sind keine Vorwürfe bekannt, trotzdem seien beide Geschäftsführer nicht mehr im Betrieb, hieß es. Jetzt wird eine neue Führung gesucht.

Bayrischer Mehrheitseigentümer entscheidet

Laut Raiffeisenobmann Lutschounig soll in der kommenden Woche mit den Mehrheitseigentümern in München ein interimistischer Geschäftsführer bestellt werden, der dann mit einem Vertrauensmann des Aufsichtsrates weiter den mutmaßlichen Betrug aufklären muss. Die Höhe des Schadens sei noch nicht bekannt, das Controlling müsse auf jeden Fall verbessert werden.

Das Raiffeisen Lagerhaus wurde schon in den 1990-Jahren mehrheitlich an die BayWa, eine bayrische, mittlerweile weltweit tätige Handelsgruppe mit den Segmenten Agrar, Energie und Baustoffe verkauft, lediglich 30 Prozent gehören noch Raiffeisen. Für die genannten Mitarbeiter gilt die Unschuldsvermutung.