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Wirtschaft

Firmen verlängern Kurzarbeit

Viele Kärntner Firmen – darunter auch der Halbleiterkonzern Infineon und das Filterwerk Mahle – verlängern die Kurzarbeit. Mehr als 68.000 Arbeitnehmer befinden sich derzeit in Kurzarbeit. Betroffen sind vor allem Tourismus- und Produktionsbetriebe. 1.000 Kärntner Unternehmen haben bisher eine Verlängerung beantragt.

Der Bedarf an Kurzarbeit habe sich in der ersten Phase beinahe durch alle Branchen gezogen. Mittlerweile habe sich aber etwa die Baubranche wieder erholt, so der Leiter des Arbeitsmarktservice Kärnten, Peter Wedenig. „Die Situation im Handel, im Tourismus, aber vor allem in Produktionsbetrieben bleibt kritisch.“ Derzeit haben etwa 6.200 Betriebe in Kärnten das Kurzarbeitsmodell gewählt. Wedenig schätzt, dass „etwa 40 bis 50 Prozent davon die Verlängerung beantragen werden“.

Verlängerung bis Ende September

Auch zwei der größten Arbeitgeber in Kärnten, der Halbleiterkonzern Infineon in Villach und das Filterwerk Mahle in St. Michael ob Bleiburg haben um eine Verlängerung der Kurzarbeit angesucht. Bei Infineon waren seit Anfang Mai rund 1.500 Beschäftigte in Kurzarbeit, für den Großteil davon wird die Kurzarbeit bis Ende September verlängert. Bei Mahle werden alle 1.800 Mitarbeiter, die seit April zur Kurzarbeit angemeldet waren, ebenfalls bis Ende September verlängert.

Autozulieferindustrie leidet besonders

Eine der Branchen, die besonders unter der Krise leidet, ist die Autozulieferindustrie. Hier füllen sich erst sehr langsam wieder die Auftragsbücher. Bei der Firma cms electronics in Klagenfurt, die elektronische Module für Medizintechnik und vor allem für die Autoindustrie herstellt, wird die Kurzarbeit für die 200 Mitarbeiter verlängert, bestätigt cms-Geschäftsführer Michael Velmeden. „Mit der Kurzarbeit haben wir die Chance, zu planen und wieder Boden zu fassen.“ Man müsse natürlich auch bis ins nächste Jahr planen, so Velmeden. „Nach zwei Monaten haben wir jetzt den Tiefpunkt erreicht, wir sehen aber, dass sich für Juni und Juli langsam die Auftragsbücher wieder füllen.“

Kurzarbeit bei cms
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In der Firma cms wird die Kurzarbeit ebenfalls verlängert. Das Unternehmen produziert elektronische Module für die Autoindustrie

Auch dritte Welle in Planung

Im Hintergrund wird bereits eine dritte Kurzarbeitsphase geplant, sollte es dazu kommen, ist AMS-Chef Peter Wedenig dafür, diese an Qualifikationsmaßnahmen für die Mitarbeiter zu koppeln. „Ich denke gerade in der ersten Welle, haben die Unternehmen die Kurzarbeit gewählt, um den Betrieb überhaupt aufrecht zu halten, jetzt wird man sich überlegen müssen, ob man mit dem jetzigen Betriebsmodell überhaupt noch in die Zukunft gehen kann.“