Mit dieser Ambulanz würden hörbeeinträchtigte Menschen erstmals in Kärnten einen leichteren Zugang zu medizinischer und pflegerischer Versorgung bekommen, so Hans-Jörg Neumann, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Initiator der Gehörlosenambulanz. Neben der medizinischen Versorgung werden die gehörlosen Patienten auch in allen gesundheitlichen Fragen beraten. Weil die behandelnde Ärztin die Gebärdensprache beherrscht, könne auch besser auf die Patienten eingegangen werden, so Neumann.
Früher Krankheiten entdecken
Zusätzlich stehe während der Ambulanzzeiten eine für Gehörlose begleitende Dolmetscherin zur Verfügung, hieß es in einer Aussendung. Durch den besseren kommunikativen Zugang könnten etwa Erkrankungen früher entdeckt werden. Auch werden die Gehörlosen bei nötigen Spezialuntersuchungen in anderen Bereichen des Krankenhauses begleitet.
Auch bei stationären Aufnahmen werden die Patienten eingehend über bevorstehende Untersuchungen oder Operationen aufgeklärt. Das sei wichtig, sagt Agnes Heinrici, Ärztin in der Ambulanz, denn „wir kommunizieren mit unseren Patienten in deren Muttersprache, der Österreichischen Gebärdensprache. Dadurch ist das Verstehen viel besser gegeben und man begegnet sich auf Augenhöhe.“
„Ohne Umwege mit dem Arzt kommunizieren“
Für die Leiterin des Gehörlosenverbandes in Kärnten, Dagmar Schnepf, ist die Ambulanz ein „erster Schritt in ein selbstbestimmtes Leben“. Die Patienten könnten direkt und ohne Umwege mit dem Arzt kommunizieren, so Schnepf.
Die Termine in der Ambulanz werden per SMS oder Email vergeben. Die Ambulanz hat jeden Freitag von 9 bis 11 Uhr geöffnet. In ganz Österreich gab es bisher vier Gehörlosenambulanzen in Wien, Salzburg, Graz und Linz.