Landesgericht Klagenfurt
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Chronik

Prozess um tödliche Explosion bei Glock

Diese Woche wird unter anderem der Prozess fortgesetzt, bei dem es um eine tödliche Explosion am Ferlacher Werksgelände der Firma Glock im März 2019 geht. Verhandelt wird auch der Flugzeugabsturz im Lavanttal, eine Passagierin starb. Am Donnerstag startet der Mordprozess rund um eine hochschwangere Frau in Paternion.

Das Interesse für den Mordprozess ist im Vorfeld bereits enorm. Am vergangenen Mittwoch konnten Interessierte Zählkarten beantragen, um den Prozess im Landesgericht Klagenfurt live mitzuverfolgen. Es gab weit mehr als 100 Anfragen, nur maximal 30 Personen bekommen einen Platz, abgesehen von Angehörigen und Medienvertretern. Grund für das Vorgehen des Gerichts sind die Covid 19 Bestimmungen.

Mordprozess: Angeklagter bestreitet Vorwürfe

Vor Gericht muss sich ein 36 Jahre alter Kärntner verantworten. Er wird wegen Mordes an seiner hochschwangeren Geliebten angeklagt, aber auch wegen Schwangerschaftsabbruchs ohne Einwilligung der Betroffenen. Der Angeklagte, der seit August 2019 in Untersuchungshaft ist, bestreitet die Vorwürfe. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung – mehr dazu in Anklage in Schwangeren-Mord rechtskräftig (kaernten.ORF.at; 28.4.2020).

Der Prozess am Landesgericht unter Vorsitz von Richter Christian Liebhauser-Karl ist vorerst für zwei Tage, nämlich für Donnerstag und Freitag anberaumt.

Pilot: Fahrlässige Tötung

Am Freitag finde der Prozess gegen einen 56 Jahre alten Piloten statt. Ihm wird grob fahrlässige Tötung vorgeworfen. Er soll laut Anklage als Pilot eines Segelkunstflugzeuges bei den Wolfsberger Flugsporttagen unter anderem seiner 62 Jahre alten Passagierin nicht ausreichende Anweisungen gegeben haben und übermüdet gewesen sein – mehr dazu in Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung (kaernten.ORF.at; 3.10.2019).

Als das Flugzeug ins Trudeln geriet, soll der Mann verfrüht einen Notausstieg vorgenommen haben. Die Frau schaffte den Ausstieg nicht mehr und stürzte mit dem Segelflugzeug in ein Waldstück, sie konnte nur mehr Tod geborgen werden. Für den Piloten gilt die Unschuldsvermutung.

Glock-Werk: Drei leitende Angestellte vor Gericht

Am Landesgericht Klagenfurt wird in dieser Woche auch der Prozess wegen der tödlichen Explosion im Glock-Werk in Ferlach verhandelt. Es geht um fahrlässige Tötung bzw. Körperverletzung. Ein Arbeiter starb bei einem Versuch mit Knallgas, ein zweiter wurde schwer verletzt.

Drei leitenden Angestellten wird vorgeworfen, eine ganze Reihe von Vorschriften missachtet zu haben und daher für den Tod des Mitarbeiters verantwortlich zu sein. Die Verteidigung bestreitet die Vorwürfe, das Opfer habe selbst „mehrfaches Fehlverhalten gesetzt“ – mehr dazu in Prozess nach tödlichem Unfall in Glockwerk (kaernten.ORF.at; 4.6.2020). Für die Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.