Die neue Bühne des Bachmannpreises Digital wird ausprobiert
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Literatur

Bachmannpreis Digital bestand Probelauf

Am 17. Juni geht im ORF-Theater die Eröffnung der Tage der deutschsprachigen Literatur über die Bühne. Wegen der Coronavirus-Pandemie findet der gesamte Wettbewerb als Spezial-Ausgabe im Internet und TV statt. Die erste Bewährungsprobe, eine Liveschaltung zu den sieben Juroren, wurde erfolgreich absolviert.

Der Bachmannpreis erfindet sich neu und wird 2020 ganz anders – Lesungen und Jurydiskussionen werden sich in diesem Ausnahmejahr ausschließlich im virtuellen Raum abspielen. Was die Sache für das Fernsehen viel komplizierter macht.

Die neue Bühne des Bachmannpreises Digital wird ausprobiert
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Virtuelles Fernsehen? Beim Klagenfurter Bachmannpreis soll es 2020 umgesetzt werden

TddL-Organisator: „Stehen vor einem riesigen Dschungel“

„Wir stehen vor einem riesigen Dschungel. Keiner weiß, wie es darin ausschaut“, bringt es Horst Ebner, Organisator der Tage der deutschsprachigen Literatur im ORF Landesstudio Kärnten, auf den Punkt. „Wir haben unglaublich viel vorbereitet für diese Expedition und ich bin selbst schon sehr gespannt, welche Überraschungen auf uns warten.“

Aus Vorsicht begannen die Vorbereitungsarbeiten im ORF Theater schon vor zwei Wochen. Am 11. Juni gab es mit der Testschaltung zur Jury die erste große Bewährungsprobe. Alle sieben Juroren werden während des Wettlesens über kleine Kameras zugeschaltet, die von Klagenfurt aus ferngesteuert werden.

Aufwand für digitalen Bachmannpreis enorm

Wegen der Coronavirus-Pandemie findet der gesamte heurige Wettbewerb als Spezialausgabe ohne Publikum und ausschließlich im Internet statt. Der Aufwand für den digitalen Bachmannpreis ist enorm.

Regisseur: „Nah am Original und doch ganz anders“

Verantwortlich für das Bühnenkonzept und die Regie ist der Technische Leiter der Landesstudios Kärnten und Steiermark, Klaus Wachschütz: "Wir haben ein fast leeres Studio, mit nur zwei Personen darin: Unseren Moderator Christian Ankowitsch und Justitiar Andreas Sourij. Sonst haben wir unsere sieben Juroren im virtuellen Raum auf den Monitoren. Sie sind auch immer hier zugeschaltet. Die Autoren sind voraufgezeichnet, die Lesungen werden aber live geschnitten und auf drei Kameras eingespielt um das Ganze möglichst nahe am Original und doch ganz anders ablaufen zu lassen.“

Die neue Bühne des Bachmannpreises Digital wird ausprobiert
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Das Bühnenbild präsentierte sich in den letzten Jahren reinweiß, in diesem Jahr dominiert Schwarz

Die Regie-Mannschaft bereitet sich auf alle möglichen Szenarien vor. Noch gibt es viel zu tun. Nur das Bühnenbild ist fast fertig.

Bühnenausstattung orientiert sich an Zeit Bachmanns

Dabei war es alles andere als einfach, die ganze Ausstattung zusammenzutragen, erzählt Ausstatterin Lisa Jagenteufel, die das Bühnenkonzept nach Vorgaben des Regisseurs umgesetzt hat. Jagenteufel: „Wir haben versucht, das Studio in der Zeit von Ingeborg Bachmann, im Stil der 60er und 70er Jahre, einzurichten. Das Publikum ist ja heuer nicht vor Ort, deshalb haben wir das Studio mit Schaufensterpuppen ergänzt.“

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Die Kameras der Juroren werden von Klagenfurt aus ferngesteuert, verantwortlich ist Ralf Repin, der gemeinsam mit dem ORF Kärnten diese Lösung realisieren wird

Literaturexperten als Kommentatoren in Klagenfurt

Nur Heinz Sichrovsky und Julya Rabinowich werden als eine der wenigen live vor Ort in Klagenfurt sein und den Wettbewerb mitkommentieren. Die Eröffnung wird am 17.6 ab 19.00 Uhr auf bachmannpreis.ORF.at übertragen ebenso wie alle Lesungen und die Preisverleihung. Ganz wie gewohnt wird es vom ersten Lesetag an ein Public Viewing im Lendhafen geben.