Schloss Karlsberg inmitten von Wäldern
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Zu Besuch auf Schloss Karlsberg

Schloss Karlsberg ist ein geschichtsträchtiges Anwesen im Herzen Kärntens. Oft wechselte es seine Besitzer, 1499 etwa diente der Besitz der Begleichung von Spielschulden in der Höhe von 500 Gulden. 50 Jahre später kostete es bereits 10.500 Gulden.

Erbauer des Schlosses war Karl Rudolf Freiherr von Wangler, der Burg und Herrschaft Karlsberg von 1635 bis 1667 besaß. 1687 wurde es von Kardinal Freiherr von Goess erworben und ist seither im Besitz der Familie Goess.

Ruinen von Burg Karlsberg bei Sankt Veit
Von der Burg Karlsberg stehen nur noch ein paar Mauerreste

Das Schloss wurde unterhalb der alten Burg Karlsberg erbaut und war eigentlich ein Meierhof, ein bäuerliches Gehöft, das zur Burg gehörte. Es steht heute unter Denkmalschutz. Die Burg Karlsberg stammt aus dem 12. Jahrhundert. Die Ruinen der zumindest bis ins 16. Jahrhundert bewohnten Zwillingsburg stehen ebenfalls unter Denkmalschutz.

"Größter Stellenwert für Familie

Es habe als Besitz den größten Stellenwert für die Familie, da es auch über eine Landwirtschaft verfüge, so Peter Goess, er ist Land- und Forstwirt.

Salon in Schloss Karlsberg
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Goess bewohnt das Schloss gemeinsam mit seiner Frau. Die gemeinsamen Kinder seien in aller Welt „verstreut“.

Im Empfangsraum wacht das „Geistl“

Im Empfangsraum wacht ein Bildnis des Heiligen Geistes über die Besucher, so Goess: „Man findet es in vielen alten Bauernhäusern im oberen Stock.“

Geistl im Schloss Karlsberg
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Das Geistl – ein Bildnis des Heiligen Geistes soll das Haus beschützen

Im Speisesaal befinden sich zahlreiche prunkvolle Gemälde. Seinen Zweck erfüllt dieser allerdings nur, wenn wirklich viele Gäste zu Besuch sind – sonst isst das Ehepaar in der Küche.

„Kärnten heute“ dabei

Ein Ausflug in die Vergangenheit: Besuch auf Schloss Karlsberg.

Peter Goess über eines der Gemälde: „Diese Dame war eine berühmte venezianische Kurtisane mit ihrem Hofstaat – Musikern, Sängern und Eunuchen. Daher konnte man das Bild auf 1529 datieren.“

Lieblingsplatz in Schloss Karlsberg
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Goess’Lieblingsplatz im Schloss Karlsberg bietet eine herrliche Aussicht auf das Glantal mit Liebenfels, Pulst, St. Veit und den Ulrichsberg

Mußestunden im Salon unter Jugendbild Maria Theresias

Im Salon hängt ein Jugendbild von Kaiserin Maria Theresia. Daneben eines von Peter II. „Er war Landeshauptmann in Kärnten und Gouverneur in Istrien“, so Goess.

Wohnzimmer im Schloss Karlsberg
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Salon auf Schloss Karlsberg

Das Klavier im Musikzimmer sei schon lange verwaist. Zuletzt habe sein Sohn darauf gespielt, er selbst sei wenig musikalisch, sagte Goess.

Kapelle bei Schloss Karlsberg
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Eine Kapelle als Herzstück des Schlosses

Herzstück von Schloss Karlsberg ist die Kapelle, eine Filialkirche von Tanzenberg, die dem Heiligen Johannes und dem Heiligen Petrus gewidmet ist.

Goess zeigt auf Doppelmadonna
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Janusköpfige Madonna – eine früher oft von Bilderstürmern zerstörte Rarität

Einzige janusköpfige Madonna Kärntens

Peter Goess: „Das ist, glaube ich, die einzige janusköpfige Madonna, wie sie früher rund um den Ulrichsberg in allen Kirchen vom gotischen Kreuzbau hingen. Die sind von den Bilderstürmern als heidnisches Relikt zerstört worden. Diese hier wurde in die Glan geschmissen. Als die Glan reguliert wurde, baggerte man sie heraus. Mein Großvater hat sie gleich ‚einkassiert‘“, so Goess.