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Wirtschaft

Kärntner Messen beklagen Unsicherheit

Die Kärntner Messen beklagen die derzeitige Unsicherheit durch CoV. Vorerst sind für Herbst drei Messen geplant, ob sie durchführbar sind, ist noch unklar. Der Verlust durch die Coronavirus-Krise beträgt 800.000 Euro.

Dieser Umsatzverlust könne aus Rücklagen gedeckt werden, sagte Messe-Geschäftsführer Bernhard Erler am Freitag in der Jahresbilanz-Pressekonferenz. Können die geplanten Messen im Herbst aber nicht stattfinden, „dann wird es ab Mitte des kommenden Jahres schwierig mit der Liquidität“. Nun hofft man also auf die Herbstmesse (16. bis 20. September), die bereits auf 14. bis 17. Oktober verschobene Holzmesse und die Familien- und Brauchtumsmesse (13. bis 15. November). Finden diese Veranstaltungen statt, rechnet man allerdings mit einem Minus von 30 Prozent – sowohl was die Aussteller, als auch was die Besucher angeht.

Kärntner Messen beklagen Unsicherheit

Die Kärntner Messen beklagen die derzeitige Unsicherheit durch CoV. Vorerst sind für Herbst drei Messen geplant, ob sie durchführbar sind, ist noch unklar. Der Verlust durch die Coronavirus-Krise beträgt 800.000 Euro.

„Messen sind keine Popkonzerte“

„Bis Mitte März 2020 waren die Kärntner Messen ein prosperierendes Unternehmen“, sagte Erler. Doch dann sei den Messen in Österreich die Geschäftsgrundlage entzogen worden, verwies Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) – sie ist auch Messepräsidentin – auf die Lockdown-Entscheidungen. „In der Zwischenzeit sind die Regeln für Kultur oder Sport gelockert worden, Handel, Gastronomie und Hotellerie haben wieder geöffnet. Nur für Messen, die Wirtschafts- und Verkaufsplattformen sind, fehlt immer noch Klarheit“, bekrittelte Mathiaschitz.

Messen würden mit Popkonzerten und Volksfesten in einen Topf geworfen, dabei seien sie wohl eher mit großen Einkaufszentren vergleichbar, meinte die Messepräsidentin. Sie drängte auf eine rasche Entscheidung, denn damit man im September Messeveranstaltungen abhalten könne, brauche man wegen der nötigen Vorlaufzeit bis 12. Juni Klarheit. Die Messen Austria hätten der Bundesregierung bereits einen Maßnahmenkatalog übermittelt, wie man sich Messen in Anbetracht des Coronavirus vorstellt – unter anderem sieht der Katalog Verhaltensregeln für Besucher, Bodenmarkierungen, Ruhezonen, um die Menschenmengen zu entzerren, oder Handschuhpflicht beim Verteilen von Werbematerial vor. „Bis heute hat es keine Antwort darauf gegeben“, so Mathiaschitz.

„Ignoranz der Bundesregierung“

Auch Geschäftsführer Erler sprach am Donnerstag in der Pressekonferenz von von einer „Ignoranz“ gegenüber den Messen, die die Bundesregierung an den Tag lege. Bernhard Erler ist übrigens wie alle anderen Mitarbeiter bis Ende Juni in Kurzarbeit. Bei den zehn Eigenmessen im vergangenen Jahr wurden 2.200 Aussteller und 140.000 Besucher verzeichnet, zu insgesamt 205 eingemieteten Veranstaltungen am Messegelände kamen weitere 141.500 Gäste.

FPÖ fordert Planbarkeit

Auch die FPÖ forderte am Freitag in einer Pressekonferenz Planbarkeit für die Messen. Der von den Freiheitlichen aufgrund der Corona-Zahlen seit Wochen geforderte eigenständige Weg Kärntens und die vollständige Öffnung des Wirtschafts-, Tourismus- und Veranstaltungslandes Kärnten hätte auch den Kärntner Messen wirtschaftlichen Schaden ersparen können, so FPÖ-Obmann Gernot Darmann.