Harley Davidson Motorräder bei der alljährliche Parade
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Lifestyle

Ab 50 Freiheit auf zwei Rädern genießen

Immer mehr Menschen über 50 leisten sich ein Motorrad und machen den nötigen A-Führerschein oder besuchen einen Kurs für Wiedereinsteiger. Darunter auch immer mehr Frauen, die die Freiheit auf zwei Rädern genießen möchten. Im Vordergrund stehen bei vielen älteren Motorradfahrern Genuss und Entspannung.

Viele 40- oder 50-Jährige finden nach der Familienphase den Weg zum Motorrad. Hier seien sowohl Anfänger als auch Wiedereinsteiger dabei, so Elisabeth Rothmüller-Jannach, Inhaberin der Fahrschule Alpenland in Klagenfurt: „Viele, die vor 20 oder 30 Jahren den Führerschein gemacht haben, es sich aber nie ergeben hat, dass sie sich ein Motorrad gekauft haben, haben jetzt Zeit und Geld, um es anzuschaffen und das Fahren zu genießen.“

Das seien die Wiedereinsteiger, die in die Restartkurse kommen. Es gebe auch viele, die älter als 45 sind, die jetzt Lust bekommen, und den A-Schein machen. Darunter seien auch Frauen. Es ist eine Herausforderung, wie vor vielen Jahren die Fahrschule zu besuchen. Theorie und 14 Fahrstunden seien hier vorgesehen. Ab dem 39. Lebensjahr müsse man 16 Stunden absolvieren, so Rothmüller-Jannach. Dann müsse man noch die Computer- und die Fahrprüfung bestehen.

Wieder an das Lernen gewöhnen

Doch bis zum A-Schein heißt die Devise üben, üben, üben. Wer es im Beruf nicht ständig gewöhnt sei, sich weiterzubilden, müsse wirklich das Lernen wieder lernen. Das sei eine Herausforderung. Eine, die es wagt, ist die 56-jährige Angelika: „Es ist spannend, denn vom Lernen ist man heraußen. Ich bin immer gerne Motorrad gefahren und jetzt möchte ich den A-Schein machen und mir ein tolles Maschinderl kaufen und die Welt sehen.“ Ein Problem sei, beim Moped brauche man nur Gas gehen, beim Schalten bei den Fahrstunden habe es manchmal ganz schön gejault, so die Fahrschülerin. „Aber das werden wir schon schaffen, ich habe einen coolen Fahrlehrer“.

Alt und Jung lernen gemeinsam

Im Kursraum der Fahrschule sitzen Jugendliche und ältere zusammen und lernen gemeinsam für den Motorradführerschein. Gleich nach dem Kurs geht es für einige wieder auf das Motorrad, um eine weitere Fahrstunde zu absolvieren. Die Frage, ob es einen Unterschied macht, ob ein Jugendlicher den Motorradschein macht oder ein älterer, bejaht die Fahrschulinhaberin. „Die reifere Generation macht sich oft mehr Gedanken. Wenn es Frauen mit Kindern sind, die denken mehr nach und sind vorsichtiger, was ja gut ist. Aber es ist oft auch ein Hemmschuh. Die junge Generation setzt sich rauf und denkt sich nichts.“

Genuss und Entspannung

Es gebe aber kein Alter, in dem man sagen könnte, das gehe nicht mehr. Es hänge immer von der körperlichen und geistigen Fitness habe, so Rothmüller-Jannach. 69 Jahre alt war der älteste Motorradschüler und er ist immer noch ein leidenschaftlicher Motorradfahrer. Viele sehen es als Entspannung und genießen das Motorradfahren. „Wir merken, es werden immer mehr Kunden, für die der Genuss die Motivation ist, den A-Schein noch zu machen.“