Hände tippen auf der Tastatur eines Laptops
ORF.at/Zita Klimek
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Chronik

Digitale Kompetenz in Bevölkerung fördern

Die Coronavirus-Krise hat die Digitalisierung in den verschiedensten Bereichen beschleunigt, sei es durch Homeoffice oder Videokonferenzen. Land Kärnten, Sozialpartner und Verein „fit4internet“ wollen die digitalen Kompetenzen fördern. Am Mittwoch wurde das Projekt „digitales Kärnten“ vorgestellt.

Laut einer Umfrage hat ein Drittel der Bevölkerung nur wenig oder gar keine digitalen Kompetenzen. Infineon-Vorständin Sabine Herlitschka sieht daher den Umgang mit Computern – neben Lesen, Schreiben und Rechnen – als Grundkompetenz an, über die jeder verfügen sollte. Es brauche mehr und bessere digitale Kenntnisse: „Gerade Corona hat in anderen Regionen, insbesondere China, gezeigt, was wir auch in Österreich festellen. Dass der ganze Lock-down ein unglaublicher Beschleuniger für die Digitalisierung in Bereichen gewesen ist, wo es immer geheißen hat, ganz schwierig, geht fast gar nicht.“

Wirtschaft hat nicht mehr lange Zeit

Es gelte, die Chancen der Digitalisierung zu nützen, sagte Jürgen Mandl, der Präsident der Kärntner Wirtschaftskammer. Je besser Betriebe digital aufgestellt seien, umso besser hätten sie auch den Lock-down bewältigen können: „Wo wir unter Umständen gedacht haben, wir können die Kompetenzen in zehn, 15 Jahren, mit der nächsten Pensionierungswelle mitgeben. Ich glaube, dass wir keine zwei Jahre Zeit haben, einen Großteil der Berufswelt umzustellen.“

Vor allem im Bereich der Verwaltung hätten die letzten Wochen gezeigt, wie viel bereits digital abgewickelt werden könne. Landesrat Daniel Fellner (SPÖ) sieht Estland in Sachen Digitalisierung als Vorbild: „Auch unsere Verwaltungsabläufe müssen im Lauf der nächsten Jahre auf 100 Prozent kommen.“

Am Anfang steht digitaler Check

Um Kärnten digital fit zu machen, schließen sich Land, Gemeinden, Städte, die Sozialpartner und der Verein „fit4internet“ zusammen. Um das digitale Wissen zu erheben, werden auf den Homepages der Städte entsprechende digitale Checks angeboten. Klagenfurts Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz (SPÖ) sagte, nach der Absolvierung eines Checks solle man ein individuelles Kompetenzprofil bekommen. Damit könne man gezielt weitere Aus- und Weiterbildungsprogramme in Anspruch nehmen.

Auf dem Weg zur Digitalisierung, dürfe man niemanden zurücklassen, betonte Villachs Bürgermeister Günther Albl (SPÖ). Er nennt das Beispiel von Seniorencafes, wo älteren Menschen digitale Kompetenzen vermittelt werden.

Von der FPÖ hieß es, sie begrüße selbstverständlich jegliche Initiativen, die zu einer Modernisierung Kärntens beitragen. Die FPÖ fordere jedoch eine Internetoffensive, Kärnten hinke anderen Bundesländern hinterher.