Zivildiener
ORF.at/Peter Pfeiffer
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Chronik

Bereits 20. AMS-Sanitäter-Ausbildung

Der Bedarf an Rettungssanitätern ist groß, die Zahl der Zivildiener geht zurück. Nicht alles kann mit freiwilligen Kräften abgedeckt werden. In Kooperation mit dem Arbeitsmarktservice (AMS), das die Kosten übernimmt, bietet das Rote Kreuz seit 2006 Ausbildungskurse an.

Das AMS und das Rote Kreuz bieten arbeitslosen Menschen trotz Krise eine konkrete Chance auf einen Job. In einer 100-stündigen theoretischen Ausbildung werden zentrale medizinische Grundlagen vermittelt, nach einem 160-stündigen Praktikum und dem Bestehen einer kommissionellen Prüfung kann man eigenverantwortlich als Rettungssanitäter arbeiten.

Rotes Kreuz sucht Rettungssanitäter

Bereits seit 14 Jahren erhalten Arbeitslose die Chance, sich zum Rettungssanitäter ausbilden zu lassen. Die Kooperation mit dem AMS ist sehr erfolgreich.

Schon seit 14 Jahren bietet das Rote Kreuz gemeinsam mit dem AMS diese Ausbildungsmöglichkeit an. 400 Rettungssanitäter wurden seitdem ausgebildet, rund zwei Drittel wurden auch vom Roten Kreuz übernommen.

Erfolgsgeschichte nach Jobverlust

Einer von ihnen ist Siegfried Capellari. 2017 verlor er nach 36 Jahren seinen Job als Facility-Manager. Sofort habe er sich nach Alternativen umgesehen, aber nach 70 Absagen bei Firmen habe er gemerkt, dass er – mit damals 52 Jahren – keine Chance mehr habe. Ein Berater beim AMS machte ihn auf den Rettungssanitäterkurs aufmerksam, Capellari war interessiert und nahm teil. Heute arbeitet er hauptberuflich als Rettungssanitäter: „Das war eine komplette Umstellung, ich bin mit den Aufgaben gewachsen. Es ist interessant, Menschen zu helfen.“

„Freiwillige sind entscheidender Kostenfaktor“

2020 gibt es zwei Lehrgänge, der Bedarf sei groß, so Rot-Kreuz Präsident Peter Ambrozy: „Die Tendenz bei Zivildienern ist rückläufig. Wir haben auch Eigenpersonal im Heer der Freiwilligen, aber wir müssen trachten, dass wir nicht alles aus dem Bereich rekrutieren, sonst gehen uns die Freiwilligenstunden verloren, das ist ein entscheidender Kostenfaktor.“

AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig sagte, es sei wichtig, die geeigneten Teilnehmer zu finden. Man investiere hier Zeit, weil es um Berufe mit viel Kontakt und Empathiefähigkeit gehe. Auch eine hohe Frustrationstoleranz müssen die Teilnehmer mitbringen. Bisher wurden 1,5 Millionen Euro in die Kurse investiert.