Müllabfuhren laden Müll in einem Verwertungszentrum ab
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Chronik

Kreislaufwirtschaft am Rand des Kollapses

Wegen gestiegener Abfallmengen in Folge der Coronavirus-Krise werde die Kreislaufwirtschaft stark beansprucht, heißt es von der ARA. Schon im Vorjahr sammelten die Kärntner Haushalte durchschnittlich 114 Kilogramm Altpapier und Verpackung und liegen damit knapp über dem Durchschnitt aller Bundesländer.

Das hat die ARA, die Altstoff Recycling Austria, als Marktführer unter den Verpackungssammel- und Verwertungssystemen bekanntgegeben. Die Kärntner Haushalte trennen weiter fleißig Müll, auch wenn die Gesamtmenge im vergangenen Jahr minimal um 0,3 Kilogramm sank. Vor allem die Altpapiermengen gingen spürbar zurück – nämlich pro Haushalt um zwei Kilogramm auf knapp 68 Kilogramm. Bei Glas stieg die Menge leicht auf 28 Kilogramm, bei Metall auf 2,7 Kilogramm und bei Leichtverpackungen, die im gelben Sack gesammelt werden, auf 16 Kilogramm.

Große Mengen an Müll

Die Kreislaufwirtschaft, die diesen Abfall sammelt und wiederverwertet, werde durch die Coronavirus-Krise an den Rand des Kollapses gebracht, warnt die ARA. Wegen der Hamsterkäufe im März und der gestiegenen Onlinebestellungen werden jetzt deutlich größere Mengen entsorgt. Infolge der Krise sei gleichzeitig die Nachfrage nach recycelten Sekundärrohstoffen wie etwa Kunststoffen eingebrochen. Die Kreislaufwirtschaft leide unter „einer Art Verstopfung – und das bei hohen Fixkosten“, sagt ARA-Vorstand Christoph Scharff. Daher werde mit der Politik über Hilfen verhandelt. Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung sollen aufrechterhalten und Arbeitsplätze gesichert werden.

Recyclingmengen müssen sich verdoppeln

Ziel sei es, jede Verpackung ins Recycling zu bringen, so ARA-Vorstand Scharff. Aufholbedarf gibt es bei Kunststoff: Da schreibt die EU bis 2025 eine Wiederverwertungsquote von 50 Prozent vor. Um das zu erreichen, müsste sich die Recyclingmenge in Österreich verdoppeln.