Die ältesten Teile stammen aus dem 12. Jahrhundert, zwei Geschosse wurden überhaupt in den Fels eingehauen. 1669 kaufte Wolf Andre Graf von Rosenberg das Schloss, bis heute ist es in Besitz der Familie. „Zeitweise lebt meine Familie hier drinnen, zu bestimmten Zeiten, also speziell zu Weihnachten, zu Ostern oder auch unterm Jahr im Sommer. Das Drautal bestand aus vielen Zick-Zack-Burgen, die Wehrburgen waren. Das hat bei Lienz angefangen und hat sich das ganze Drautal durchgezogen, immer so im Zick-Zack, eine rechts eine links, aber das hier ist die letzte bewohnte“, so Besitzer Johannes Orsini-Rosenberg.
Wie kleines Neuschwanstein
Laut Orsini-Rosenberg ist das Schloss irgendwie eine Miniaturausgabe von Schloss Neuschwanstein auch wenn Schloss Stein viel älter ist. „Schloss Stein ist ursprünglich eine Zwillingsburg, es gab eine Holzbrücke, die man abbrennen konnte, wenn der Feind in der Nähe war“. Das Dach des Schlosses wurde vor ungefähr vier Jahren komplett erneuert. „Die Schieferschindeln, die draufwaren, sind immer wieder gebrochen und die Dachdecker haben sich irgendwann nicht mehr raufgetraut, deswegen mussten wir ein komplett neues Dach machen.“
Burg oder Schloss?
„Wir nennen es eigentlich Burg, es steht auch überall Burg drauf, aber in diversen Büchern und auf Broschüren steht Schloss Stein“, so Orsini-Rosenberg. Herzstück des Schlosses ist eine Doppelkapelle. Eine im ersten Stock für die „Herrschaften“ und eine im Untergeschoss für das „Gesinde“. „Aber es hat auch diese Kapelle ein unglaubliches Flair, weil sie noch aus dem Mittelalter stammt. Es ist eine ganz besondere Stimmung hier drinnen, eine düstere und dumpfe, aber auch schön“.
Die Kapelle für die „Herrschaften“ entstand später. „Sie wurde erst später im Jahr 1505 auf die untere aufgesetzt und das unglaubliche an dieser Kapelle ist, dass die ganzen Malereien und Fresken nie restauriert worden sind und es noch immer die Originalfarbe ist. Sie schauen aus, als wären sie vorgestern renoviert worden. Hier saß die Herrschaft, die Schloss- bzw. Burgbesitzer. Das Gesinde sah von unter herauf auf den Priester, der hier die Messe gelesen hat“, so Orsini-Rosenberg.