Ein Rauchen verboten Schild in einem Lokal
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Gesundheit

Weltnichtrauchertag: Jetzt rauchfrei werden

Der 31. Mai ist der Weltnichtrauchertag. Die Gesundheitskasse empfiehlt, gerade in Coronavirus-Zeiten mit dem Rauchen aufzuhören. Es schwäche das Immunsystem, erhöhe das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf und Raucher würden sich öfter ins Gesicht greifen.

Dass Nikotin einen Schutz gegen das Coronavirus biete, wird in Fachkreisen bestritten. Vor zwei Monaten sind Meldungen im Internet aufgetaucht, dass Nikotin eine Wirkung gegen das Coronavirus habe. Der Lungenfacharzt und Leitende Arzt der Gesundheitskasse in Kärnten Ulrich Radda sagt dazu: „Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das irgendeinen medizinisch fundierten Hintergrund hat.“

Viele Gründe fürs Aufhören

Warum man gerade jetzt aufhören sollte, zu rauchen hat mehrere Gründe. Bei Rauchern erhöht sich das Risiko eines schweren Krankheitsverlauf. Menschen, die eine Vorschädigung der Lunge oder der Blutgefäße haben, sind überdurchschnittlich oft Raucher.

Weiters erleichtert die vom Rauch geschädigte Oberfläche der Atemwege das Eindringen der Viren. „Beim Rauchen inhaliert man bei jedem Lungenzug über 4.000 schädigende Stoffe, von Teer angefangen über viele andere auch krebserregende Stoffe. Es kommt zu einer Entzündungsreaktion an der Schleimhaut und je länger und je mehr ich rauche, desto höher ist diese Entzündungstätigkeit“, so Radda.

Schwächeres Immunsystem

Außerdem schwächt Rauchen generell das Immunsystem. Und es gibt noch einen sehr profanen Grund wie das Rauchen das Coronavirus in den Körper bringen kann. Der Kontakt von Händen und Gesicht. Ebenso gefährde das Rauchen auch noch anders. „Raucher atmen den Rauch oftmals verstärkt aus und man muss heutzutage davon ausgehen, dass die Hälfte der Infektionen durch Aerosol, also durch Teilchen mit einer Größe von unter fünf Mikrometern, stattfindet“, so Radda.

Raucherstopp-Kurse

Die Gesundheitskasse bietet deswegen wieder Raucherstopp-Kurse an, das sind Kurse mit Gruppen von rund acht Personen. Den nächsten gibt es am 29.Juni in Völkermarkt. Erfolg hätten stationäre Entwöhnungen zu 20 Prozent, das könne man mit einem Kurs nicht erreichen. „Bei uns sind die Zahlen nicht so gut, aber wir versuchen die Leute auch wirklich längerfristig zu überzeugen und den Bedarf individuell anzupassen, in Gruppenkursen aber auch Einzelstunden“, so Radda. Dass das Aufhören zu rauchen keineswegs leicht ist, wusste laut Radda schon Mark Twain, der sagte: „Rauchen aufzuhören ist kinderleicht, ich habe es schon hunderte Male geschafft“.