Im Herbst 2018 waren ja nicht nur Häuser, sondern auch ganze Landstriche überflutet worden. Vor allem in Rattendorf und Stranig wurden mehr als 100 Hektar landwirtschaftliche Fläche von einer bis zu einem Meter dicken Schlammlawine überrollt. Die Bauern dort waren von massiven Ernte- und Futterausfällen betroffen.
Flächen werden noch begrünt
Seit Monaten rollen auf dem Rattendorfer Moos beinahe ununterbrochen die Bagger und Traktoren. An die 200 Fuhren mit angeschwemmten Schlamm bringen sie täglich aus den Feldern. 160.000 Kubikmeter haben sich bereits angehäuft, das entspricht dem Volumen von 200 Einfamilienhäusern. Die Fläche soll nun eingeebnet und wieder begrünt werden.
Noch Jahre bis ursprünglicher Ertrag erreicht
Vor einem Jahr bedeckte noch der Schlamm die Feldern bei Rattendorf, an einen Anbau war nicht zu denken. Die Futterknappheit setzte vielen Betrieben zu, einige mussten auch ihren Viehbestand verkleinern.
Die Erleichterung ist nun groß, an eine rasche Rückkehr zur Normalität glaubt man aber nicht. Die Aufarbeitung könnte noch länger dauern, sagte der Landwirt Wolfgang Schluder. Die Bauern rechnen damit, dass es wohl vier bis fünf Jahre dauern wird, bis die Felder wieder ihre ursprünglichen Ertrag bringen können.
Kosten mit EU-Mitteln zu 100 Prozent übernommen
Für die Agrarbehörde waren die Aufräumarbeiten ein Großprojekt. Planung und Bewilligung haben fast ein Jahr in Anspruch genommen. Zudem galt es bei den Räumungen mit den Baufirmen zahlreiche Herausforderungen zu meistern. So versanken die schweren Raupen im sumpfigen Gelände und richteten neue Schäden an, daher wurde auf Bagger umgestellt, sagte Leopold Astner von der Agrarbehörde des Landes.
Aufräumarbeiten im Gailtal bald abgeschlossen
Im Herbst 2018 wurden im Gailtal 240 Hektar landwirtschaftliche Fläche von einer dicken Schlammlawine überrollt. Das Land hat rund vier Millionen Euro in die Aufräumarbeiten investiert. Diese sollen Anfang Juni abgeschlossen werden.
Die finanziellen Mittel von knapp vier Millionen Euro wurden von Seiten des Landes aufgestellt, EU-Fördertöpfe wurden dafür angezapft. So sei es auch möglich gewesen, den Schaden zu hundert Prozent zu übernehmen, sagte Agrarrferent Martin Gruber (ÖVP).