Buschenschanken schließen im August

Kärntens Buschenschankbetreiber zittern vor einem zweiten Umsatzeinbruch. Wegen der Coronavirus-Pandemie wurde heuer nicht rund um Ostern sondern erst Mitte Mai aufgesperrt. Damit fällt aber eine gesetzlich vorgeschriebene Sperrzeit von zehn Tagen plötzlich in die Hauptsaison im August.

Etwa 60 bäuerliche Betriebe vermarkten ihre Produkte in Kärnten auch direkt in einer Buschenschenke. Dieses Zusatzgeschäft muss jedes Jahr, entsprechend einer Regelung im Gesetz, für zehn Tage unterbrochen werden. Diese Zwangspause fällt normalerweise in den Juli, noch vor dem Beginn der Hochsaison.

Lösung für Betriebe gesucht

In diesem Jahr, so bestätigte der Sprecher der Landwirtschaftskammer, Wilfried Pesentheiner, würde die Sperre auf Mitte August, die umsatzstärkste Zeit fallen. „Das fällt heuer genau in die Zeit, in der das beste Geschäft zu erwarten ist. Das trifft die Buschenschenken natürlich schon.“

Die Landwirtschaftskammer verhandelt gemeinsam mit dem Agrarreferat des Landes und den Direktvermarktern über eine Abschaffung der zehntägigen Sperre. Pesentheiner sagte, nachdem es bereits in mehreren Bereichen Lösungen für Unternehmen und bäuerliche Betriebe gegeben habe, sei er zuversichtlich, „dass man auch da eine entsprechende Lösung finden wird, um die Betriebe zu unterstützen“.

Regierung: Ziel ist Abschaffung der Sperrzeit

Auch aus dem Büro von Agrarreferent Martin Gruber (ÖVP) hieß es am Freitag, eine Novelle werde verhandelt, es seien noch Gespräche nötig, aber der Agrarreferent werde die Novelle zum Buschenschankgesetz in Kürze in Begutachtung schicken. Ziel sei die generelle Abschaffung der zehntägigen Sperrzeit.

Gerhard Köfer vom Team Kärnten forderte am Freitag, den Buschenschenken das Leben zu erleichtern und die strengen zeitlichen Bestimmungen zumindest für heuer aufzuheben. Von der FPÖ hieß es, die im Kärntner Buschenschankgesetz vorgesehene Zehn-Tages-Sperre müsse sofort aufgehoben werden, „damit unsere bäuerlichen Buschenschanken planen und aufgrund der Corona-Maßnahmen der Bundesregierung bereits erlittene Einnahmenausfälle teilweise ausgleichen können“, sagte FPÖ-Obmann Gernot Darmann.