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Bildung

Kindergärten: Mehr Klarheit bei Regeln

75 Prozent der Elementarpädaginnen und – pädagogen erleben laut einer aktuellen Umfrage unter 253 Personen ihre Arbeit während der Coronavirus-Krise als sehr herausfordernd und belastend, vielen fehlte Klarheit bei den Hygieneregeln.

Die Berufsgruppe der Elementaren Bildungseinrichtung in Kärnten sieht sich damit in ihrer Forderung nach mehr Personal und Ressourcen sowie kleineren Gruppen bestärkt, unter den Mitarbeitern herrsche nach wie vor Verunsicherung.

Kritik: „schwammig formulierte“ Hygieneregeln

Insbesondere Leiterinnen fühlen sich mit der Verantwortung oft alleine gelassen. Sie müssten den Alltag in ihren Häusern nach „schwammig formulierten“ Hygieneregeln organisieren, erhielten in ihrer Sorge vor Infektionsfällen aber zu wenig Fachberatung von außen, sagte Elisabeth Nuart von der Berufsgruppe der elementaren Bildungseinrichtungen in Kärnten (BEBEK).

Zudem würden die Hygieneempfehlungen den pädagogischen Zielen teilweise widersprechen. Ein Stichwort dafür seien die Abstandsregeln. „Kinder berühren sich beim Spielen, das ist ein kindliches Bedürfnis, da kann man den Abstand nicht einfordern. Auch der Abstand zwischen Pädagogin und Kind ist schwieriger einzuhalten, je jünger das Kind ist. Unter drei Jahre alte Kinder kann man nicht auf Abstand betreuen, das funktioniert nicht“, sagte Nuart

Zu wenig Platz und Personal

Zumindest ein Teil der Pädagoginnen sei aber gerade auch wegen des nicht einhaltbaren Abstandes in Sorge um die eigene Gesundheit. „Dazu kommt, dass die Maßnahmen, die für die Betreuer positiv wären – nämlich kleinere Gruppen, konstante Bezugspersonen – mehr Finanzierung brauchen, denn wir haben nicht die Räumlichkeiten und nicht das Personal, um das zu leisten.“

Aufgrund der großen Verantwortung müssten Leiterinnen schon ab drei Gruppen pro Haus freigestellt werden, zudem brauche es mehr Beratung und Supervision und – gerade was die Krise durch das Coronavirus betrifft – klare und bundesweit einheitliche Regeln, sagte Nuart.