Visualisierung der neuen Überführung in Hermagor
ÖBB/P&K
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Verkehr

Fünf Millionen für Überführung Hermagor

Die Bahnverbindung Hermagor-Kötschach Mauthen ist seit 2016 Geschichte, dafür haben die ÖBB die Strecke Villach-Hermagor elektrifiziert. Für fünf Millionen Euro werden in eine Überführung investiert, die auch Schwer-LKW über die B111 und den Bahndamm in das künftige Gewerbegebiet im Burger Moos bringt.

Zehn Jahre und 30 Verhandlungen habe es gedauert bis alles fix war. Die Bauarbeiten in dem zukünftigen Gewerbegebiet, an dem sieben Kommunen, von St. Stefan bis Lesachtal beteiligt sind, haben bereits begonnen.

Laut Siegfried Ronacher (SPÖ), dem Bürgermeister von Hermagor, seien bereits vier Hektar gekauft worden. „Das interkommunale Gewerbegebiet, wo die Erschließung benötigt wird, ist somit auf Schiene.“

Ein Lkw fährt über den nicht beschrankten Bahnübergang in Hermagor
ORF/Matha
So sieht der Bahnübergang derzeit aus

Auch Hochwasserschutz wird berücksichtigt

Eine Brücke, 70 Meter lang, an die zehn Meter hoch, wird sich im Bogen ins Burger Moos winden. Sieben Varianten von Über- oder Unterführungen wurden vorgeschlagen.

Aufgrund des hohen Grundwasserspiegels sei eine Unterführung nicht in Frage gekommen, so der Bürgermeister. Es gehe auch darum, einen Güterverladebahnhof für Betriebe, die sich künftig in der Gegend ansiedeln werden, anbieten zu können. Auch Hochwasserschutzmaßnahmen seien nötig. In den vergangenen Jahrzehnten habe es für den Priessenegger Bach keine positive Lösung gegeben. „Er wird mit 1,4 Millionen Euro unter der Schiene durch gebaut“, so Ronacher.

Visualisierung der neuen Überführung in Hermagor
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So soll die Bahntrasse künftig bewältigt werden

Teile müssen noch trocken gelegt werden

Das Gebiet heißt aus gutem Grund Burger Moos. Nach Starkregen befand sich dort bisher ein kleiner See. „Das Burger Moos ist da, wo der interkommunale Gewerbepark steht, ganz trocken. Da stehen schon seit Jahrzehnten vier Betriebe. Es war dort noch nie Wasser. Der Teil der 44 Hektar, der noch nicht trocken gelegt ist, wird trockener.“

Ein Eisenbahngleis
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Anbindung an Knotenpunkt gewährleisten

Die neu errichteten Hermagorer Bahnsteige, ein Drehkreuz zwischen Bus und Bahn, liegen in unmittelbarer Nähe. Sie weiter nach Osten zu verschieben und die Straße zum Gewerbepark ohne Überführung dahinter bauen, sei keine Option gewesen.

Einen Bahnhof und Knoten-Busbahnhof außerhalb einer Stadt anzusiedeln würde von jedem Verkehrsexperten mit einem Lächeln abgewunken werden, so Ronacher: „Man muss entsprechend nahe der öffentlichen Einrichtungen und Schulen sein.“

Fertigstellung in zwei Jahren

An der östlichen Ortseinfahrt von Hermagor wird aufgeschüttet. Dies geschehe mit äußerster Vorsicht, weil der Untergrund weich ist und sich die Schüttung erst setzen muss. Ein halber Meter pro Woche ist das Maximum. Der eigentliche Brückenbau startet in einem Jahr, Bauabschluss laut ÖBB 2022.