Die Kirche am Hemmaberg
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Lifestyle

Pilgern statt Fernreise

Wanderreisen in der Heimat satt Flugreisen zu entlegen Zielen. So wird heuer wohl die Urlaubsplanung vieler Österreicher aussehen. Das bedeutet, auch das Pilgern zu Fuß entlang der 42 Pilgerwege in Österreich, könnte ein Boom werden. Fünf Pilgerwege liegen in Kärnten.

Roland Stadler ist Buchautor und Sprecher des Netzwerks Pilgern. In seinem Büro im Diözesanhaus laufen die Fäden zusammen. „Im Juni geht es los. In den letzten Wochen haben wir verstärkt Nachfragen gerade für unsere Kärntner Pilgerwege erhalten. Es gibt ja auch viele kleinere Tagesetappen, die durchaus mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen sind“, so Stadler.

Vorreservierung sinnvoll

Am Pfingstmontag geht eine Gruppe von Diex los. Ihr Ziel: Maria Zell. Wer sich heuer auf den Weg macht, sollte sich rechtzeitig informieren. Ältere, kleine Schutzhäuser dürfen wegen der Coronavirus-Bestimmungen nur wenige oder gar keine Menschen zum Übernachten beherbergen, wie die Wolfsbergerhütte. Andere Gaststätten haben überhaupt zu. „Viele unserer Pilgerwege führen ja auch durch die Tourismusregionen, hier sind die Quartiere kein Problem. Abseits davon ist es gut zu schauen, welche Betriebe geöffnet haben und es macht Sinn, vorher anzurufen“, so Stadler.

Maria Saal
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Auch in Maria Saal führt ein Pilgerweg vorbei

Jakobsweg, Marienweg, Benediktweg, Hemmaweg oder Weg des Buches. 2000 Kilometer sind alleine in Kärnten beschildert. „Die Kirchen sind an und für sich geöffnet, es ist natürlich zu beachten, dass kleinere Filialkirchen möglicherweise zu sind, aber in der Regel ist der Kirchenschlüssel meist in der Nähe im Nachbargehöft zu finden“, sagt Roland Stadler.

Hygienebestimmungen beachten

Was heuer, wie überall anders auch, sind die Hygienebestimmungen. „Auch für die täglichen Einkäufe unterwegs oder wenn man mal kurz in ein Gasthaus reinschaut, da gilt natürlich Maskenpflicht. Vorreservieren ist sinnvoll, wenn man mehrere Tage unterwegs ist. Ansonsten haben wir in Kärnten die schöne Situation, dass es relativ normal abläuft“.

Wie viele Menschen diesen individuellen Weg einschlagen, kann selbst Roland Stadler, weitgewanderter Experte in Sachen Pilgern, nicht genau sagen. „Die Frage taucht immer wieder auf, aber es wäre unseriös, eine Schätzung abzugeben.“ Ziel der Pilgerreise muss ja nicht unbedingt die Wallfahrtskirche in Corona am Wechsel sein. Außerdem ist ja beim Pilgern sowieso der Weg das Ziel.