HTL 1 in Klagenfurt im Frühling
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Bildung

Erster Maturatag des Ausnahmejahrs 2020

Am Montag hat an den berufsbildenden Schulen die schriftliche Matura gestartet. Wegen der Pandemie fällt heuer die mündliche Reifeprüfung aus und bei der schriftlichen Matura gibt es Einschränkungen. So werden an den Gymnasien nur drei Gegenstände geprüft.

40 Schüler müssen weit voneinander getrennt im großen Saal der Maschinenbau-HTL in Klagenfurt sitzen. Das Bild gab es auch schon zu Matura-Zeiten der letzten Jahre. Neu ist aber, dass fast jeder Schüler eine Maske auf dem Tisch liegen hat. Sie wird gebraucht zum Betreten und Verlassen des Schulgebäudes – und es wird jede Stunde fünf Minuten lang gelüftet. Auch Desinfektionsmittel stehen bereit.

Hygienehandbuch umgesetzt

Am Montag steht für die angehenden Maschinenbauer das Prüfungsfach technische Mechanik und Berechung an. Auch die Lehrer und der Direktor stehen insgeheim auf dem Prüfstand, mussten sie doch umfangreiche Vorbereitungsarbeiten für diese Matura in Coronavirus-Zeiten durchführen. Direktor Michael Archer beruft sich auf das Hygienehandbuch des Bildungsministeriums: „Dieses Handbuch haben wir in der Praxis umgesetzt, das beginnt mit Abstandhalten und dem regelmäßigen Lüften sowie desinfizieren der Werkzeuge der Schüler. Das umfasst auch das Tragen von Masken, etwa, wenn ein Schüler während der Arbeit auf das WC gehen muss“.

Kein „Coronavirus-Jahrgang“ in Österreich

Dass die Matura überhaupt stattfinden kann, ist für Bildungsdirektor Robert Klinglmair ein großes Plus. „Glücklicherweise ist schon vor einigen Wochen festgestanden, wie das ablaufen wird. Ich begrüße das sehr und es ist ein vernünftiger Kompromiss. Es ist nicht wie in anderen Ländern wie Großbritannien oder Frankreich, wo die Matura gestrichen wurde und der Makel anhaftet, dass das der Coronavirus-Jahrgang ist. Wir haben eine Matura, es ist alles vorbereitet und ich freue mich schon darauf“.

Matura in Gymnasien ab Dienstag

Am Dienstag startet die Matura dann an den Allgemeinbildenden Schulen, also den Gymnasien. Dass die Schüler wegen der Aufregung rund um das Coronavirus schlechter abschneiden könnten, glaubt Michael Hopfgartner vom Europa-Gymnasium nicht: „Die Aufregung ist sicher gegeben, weil Covid-19 natürlich in aller Munde ist und natürlich auch im Geiste mitschwingt. Ich bin aber überzeugt davon, dass die Maturanten durch die engagierte Arbeit der Professoren auch mit der Telearbeit, mit der Fernlehre, bestens organisiert waren. Jetzt haben die Schüler drei Wochen lang die Möglichkeit gehabt, den Feinschliff zu bekommen“.

Zugelassen sind für die Matura nur Schüler ohne nicht Genügend im Jahresabschlusszeugnis. In die Benotung der Matura fließt auch die Jahres-Note ein. Wer die Matura nicht schafft und auch das Jahreszeugnis mit einem Vierer abschließt, der muss eine Kompensationsprüfung Ende Juni ablegen.