Der Wunschbaum am Kathreinkogel, in dem viele hölzerne Wunschtafeln hängen
ORF/Liebminger
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Lifestyle

Ein Wunschbaum für Hoffnung in der Krise

Auf dem Kathreinkogel in der Gemeinde Schiefling/Wörthersee steht ein Wunschbaum. Er ist ein Symbol für Hoffnungen, Wünsche und Träume und wird auch in Zeiten der Coronavirus-Krise gerne aufgesucht. Der Ort ist aber auch geschichtsträchtig, wie Ausgrabungen zeigen.

Obwohl er nur 772 Meter hoch ist, ist der Kathreinkogel ein markanter Berg. Der Weg auf den Gipfel ist nicht lange, etwa 20 Minuten geht man zu Fuß. Dann wird belohnt mit Geschichte, wohin das Auge blickt. Denn auf dem Kogel gibt es Ausgrabungsfunde, die bis in die Bronzezeit zurück reichen. Auch Mauerreste einer römischen Festung findet man hier, samt kleinem Museum.

Silhouette des Kahtreinkogels
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Der Kathreinkogel hat eine typische Form

Skelette ausgestellt

Zu besichtigen sind Reste einer römischen Zisterne, aber auch zwei Skelette sind ausgestellt. Es handelt sich um einen etwa 35 Jahre alten Mann und ein Kind, geborgen von Archäologen aus einem Gräberfeld in unmittelbarer Nähe, sagte Renate Jernej vom historischen Verein Schiefling, Velden Rosegg: „Wir stehen auf 3.000 Jahren Geschichte, eine Besiedlung seit der Bronzezeit, mit einem Höhepunkt in der Römerzeit.“

Wanderweg mit römischen Mauern
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Reste eines römischen Forts

In den 1980 und 1990er Jahren gab es hier Ausgrabungen, die heuer eigentlich hätten fortgeführt werden sollen, so Jernej. Man wollte eine kleine Grabung machen, doch das Virus habe den Forschern einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Wir sind froh, dass wir das, was wir haben, präsentieren können.“

Römische Zisterne
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Römische Zisterne

Idee eines Anrainers

Auf dem Weg zum Wunschbaum geht es an den Überresten einer frühchristilichen Kirche vorbei. Gleich daneben befindet sich die Katharinenkirche, sie wurde im 11. und 12. Jahrhundert erbaut.

Mauerreste und Kirche
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Katharinenkirche

Vor zehn Jahren wurde die Idee eines Wunschbaumes von einem Anrainer geboren. Der Erfolg spricht für sich. Etwa 6.000 Besucher pro Jahr kommen hierher. Viele nützen die Gelegenheit und hinterlassen auf der Buche ihre Wünsche.

Eine Holztafel mit der Aufschrift „Wir sind eine Familie, weil wir zusammen einfach besser sind“
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Gemeinschaft wird beschworden

Platz für Herzenswünsche

Ob sie tatsächlich auch erfüllt werden, wissen nur die Autoren selbst, sagte Barbara Strauss, die oft Führungen hier oben macht. Wenn sie mit Kindern hinaufgehe, sage sie ihnen, sie können hier Herzenswünsche deponieren, die man mit Geld nicht kaufen könne. So stehen hier viele tolle Sachen auf den Tafeln, so Strauss.

Ein hölzerner Wunschzettel mit der Aufschrift „Ich wünsche mir, dass wir Corona besiegen“
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Das Virus besiegen ist ein häufiger Wunsch

Der Gipfel des Kathreinkogel soll, da sind sich viele Besucher sicher, ein Ort der Kraft sein. Auch aus Sicht der Wissenschaft gibt es keine Bedenken zum Thema Wunschbaum, sagte Jernej. Was Menschen mit Freude machen, habe etwas Positives, das störe niemanden. Der Baum ergänze sich mit Kirche und Museum. Die Menschen glauben fest an das, was sie wünschen, sagte schon Julius Cäsar.