Eingestürzter Stall in Stall im Mölltal
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Chronik

Wiederaufbau nach Unwettern geht weiter

Vor einem halben Jahr wurden vor allem die Bezirke Spittal und St. Veit von einem zerstörerischen Hochwasser und Hangrutschungen heimgesucht. Am stärksten betroffen war das Obere Mölltal. Der Wiederaufbau läuft auch in Zeiten des Coronavirus auf Hochtouren.

Zumindest provisorisch sind alle Zufahrtsstraßen, die vor einem halben Jahr zerstört worden sind, wieder befahrbar, sagt der Bürgermeister von Flattach im Mölltal Kurt Schober, er ist gleichzeitig auch Bezirksfeuerwehrkommandant von Spittal. „Der Endausbau ist noch zu machen, die Häuser, die vorher nicht mehr bewohnbar waren, sind jetzt zu 90 Prozent wieder bewohnbar. Das ist in den letzten Monaten trotz der Coronavirus-Krise passiert“.

Hangsicherungen lange nicht abgeschlossen

Da und dort gäbe es zwar durch die Coronavirus-Krise Verzögerungen bei den Bewilligungsverfahren, die Behörden seien aber bemüht, diese rasch zu erledigen, betont Schober. Noch lange nicht abgeschlossen sind die Hangsicherungsarbeiten nach den verheerenden Erdrutschen.

„Die Geologie und die Sachverständigen, sprich Wildbach- und Lawinenverbauungen, sind da stark dahinter. Es gibt schon einen großen Fortschritt, so hat man die ganzen Rutschungen geologisch und fachlich in Augenschein genommen hat, wir haben teilweise auch die Behördenverfahren fertig. Jetzt geht es um den Baustart, damit man den Betroffenen so schnell wie möglich helfen kann“, so Schober.

Zusammenhalt im Mölltal groß

Die Erinnerungen an die bangen Tage und Nächte im November sitzen bei vielen noch immer tief. Bei jedem Regen sei die Angst der Menschen spürbar, so Schober. „Das materielle ist aufgebaut worden oder wird gerade aufgebaut, jetzt geht es um die Psyche und das Menschliche und da hoffe ich, dass die Betroffenen das mit der Zeit aufarbeiten können“.

Der Zusammenhalt unter den Menschen im Mölltal sei aber nach wie beeindruckend. Was aber jetzt nach der Schneeschmelze erst sichtbar wird, sind die Sturmschäden in den höheren Lagen. In Greifenburg im oberen Drautal ist auch ein zusätzlicher Feuerwehrstützpunkt mit Katastrophenhilfsausrüstung geplant, sagt Schober. Um noch rascher alle Ortschaften im Fall des Falles erreichen zu können.

Mobiler Hochwasserschutz in St. Veit

Im Bezirk St. Veit war besonders die Ortschaft Sandboden in der Gemeinde Gurk von dem Hochwasser vor einem halben Jahr betroffen. Häuser mussten evakuiert werden. Es fehlte nicht viel und die Gebäude wären schwer beschädigt worden. Das Schlimmste konnte durch einen speziellen, mobilen Hochwasserschutz aus Niederösterreich verhindert werden. Das Land Kärnten plant nun auch, einen solchen anzukaufen.

Im Westteil von Sandboden wird nun an Dämmen, Mauern und größeren Brücken gearbeitet. Die Arbeiten sollen spätestens im nächsten Jahr abgeschlossen sein. Im Ostteil beginnen die Arbeiten 2024, sagte Gernot Koboltschnig, der Leiter der Unterabteilung Wasserwirtschaft in der Landesregierung. Ein weiteres Hochwasserschutzprojekt in Straßburg ist in Planung. Die Förderungen sind auf Schiene. Jetzt ist die Gemeinde am Zug.

Faaker See: Gefahrenzonenplan in Ausarbeitung

Auch der Faaker See trat im Vorjahr über die Ufer. Für den See gibt es noch keinen eigenen Gefahrenzonenplan, allerdings bei Widmungen werde die jetzige Gefährdung schon berücksichtigt, sagt Gernot Koboltschnig von der Wasserwirtschaft. Der eigene Gefahrenzonenplan für den See soll erstellt werden, sobald die Hochwasserschutzbauten entlang des Faaker Seebaches abgeschlossen sind.