Burg Hochosterwitz
ORF/Christof Glantschnig
ORF/Christof Glantschnig
„Kennst Du Kärnten“

Führung durch das eigene Land

Kärntens Fremdenführer sorgen dafür, dass der Geschichte Leben eingehaucht wird. Denn viele, die in den Ländern der Welt deren Kultur kennenlernten, kennen ihre eigenen Schätze in der Heimat kaum. Jetzt wäre eine gute Gelegenheit, eine Tour zu den heimischen Sehenswürdigkeiten mitzumachen.

Das Wort „Fremdenführer“ ist ein etwas irreführender Begriff, denn dabei denkt man in erster Linie an Touristen. Die in großen Gruppen meist in Bussen anreisen und sich an historisch bedeutende Orte führen lassen, um dort interessante Geschichten erzählt zu bekommen. Aber das ist nur ein Teil der vielseitigen Arbeit eines Fremdenführers, so Astrid Legner, die Branchensprecherin der rund 53 Kärntner Fremdenführer.

„Die Bezeichnung ist auch für die Einheimischen relevant, weil auch wenn ich nur in die Nachbargemeinde fahre, bin ich dort Gast und quasi fremd. Für mich ist es wichtig zu sagen, dass wir nicht nur für Gäste sind, die aus fernen Ländern kommen, sondern auch für Einheimische da sind. Wir möchten einladen, dass Land mit uns anzuschauen und die Heimat besser kennenzulernen“.

Eine Sonnenuhr im Vordergrund blühende Magnolien
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In Kärnten gibt es so manches „Schmuckkästchen“ zu entdecken

Bei den Führungen der Kärntner Fremdenführer könne man sich vielleicht ein bisschen in kindliches Staunen versetzen lassen und feststellen, dass man über seine Heimat viel zu wenig weiß. „Das schöne ist ja, dass wenn man mit den Leuten unterwegs ist, dass oft ein ‚Ah jo‘ kommt, das hören wir wirklich oft. Egal, wo du hinschaust, irgendwo findest du ein kleines Schmuckkästchen an dem man oft vorbeikommt. Wir freuen uns, wenn wir Rätsel lösen können. Es gibt wirklich viel interessantes, was wir in Kärnten finden können“, so Legner.

Interessantes und Verborgenes

Aber nicht nur viel Interessantes, sondern auch viel Verborgenes kommt durch eine Führung mit den Kärnten Guides zum Vorschein. Geschichten, die man oftmals in keinem Buch findet. Man könnte fast sagen, die Fremdenführer geben der Geschichte des Landes eine Stimme. „Wir hauchen der Geschichte leben ein und wir stellen auch viele Querverbindungen her, die man oft nicht beachtete, wenn man ein Objekt kennt. Plötzlich erschließt sich einem, aha ja genau, das sind die Verbindungen. Darüber hinaus können wir vielen auch eine Freude machen, wenn wir etwas empfehlen, wir sind also auch eine Schnittstelle für alle Angebote, die es in Kärnten gibt“.

Das Dinzlschloss in Villach
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Leben vom Geschichtenerzählen

In Zeiten des Coronavirus könnte man den vielen Fremdenführer auch eine Freude machen, indem man sich von ihnen zu den schönsten Plätzen des Landes führen lässt und ihnen so ihre Existenz sichert. Denn – so Astrid Legner – es ist momentan auch für ihre Branche eine schwere Zeit. Förderungen gibt es so gut wie nicht. Urlauber dürfen noch keine kommen und die Einheimischen wissen oft nicht, dass sie ihr Land auch auf diese Weise erkunden könnten. „Wir leben davon, Geschichten zu erzählen. Unsere Gäste sind eben nicht nur Touristen, sondern auch die Einheimischen.“

Der Lindwurm
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Der Lindwurm am Neuen Platz in Klagenfurt zählt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten Kärntens

Der „Aha-Effekt“ kommt bestimmt

Infos zu Führungen, die seit 1. Mai in Gruppen bis zu zehn Personen erlaubt sind, findet man am schnellsten im Internet. „Unter der Homepage von Kärnten Guide es gibt aber auch eine Website namens www.findaguide.at. Hier sind alle österreichischen Fremdenführer gelistet, auch jene aus Kärntner Regionen, die ihre fixen Führungen gelistet haben. Da gibt es auch immer wieder interessante Führungen zu Spezialthemen“. Astrid Legner garantiert, dass jedes mal der berühmte „AHA-Effekt“ dabei sein wird. „Der kommt am Ende sicher bei den geführten Touren von uns“.