Bauarbeiten vor Tunnelportal Karawankentunnel auf Kärntner Seite
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Verkehr

Karawankentunnel: Kärnten im Zeitplan

Auf einigen Autobahnbaustellen in Kärnten wird trotz der Coronavirus-Krise gearbeitet. Die größte Baustelle stellt die zweite Tunnelröhre zu Slowenien auf der Karawankenautobahn (A11) dar. Auf Kärntner Seite ist man im Zeitplan, auf slowenischer Seite nicht.

Es ist fraglich, wann in der zweiten Röhre des Karawankentunnels der Durchstich zu Slowenien erfolgen wird. Auf slowenischer Seite gab es schon vor der Coronavirus-Krise massive Verzögerungen. Das Bieterverfahren hatte für Probleme gesorgt. Es gab Einsprüche von Firmen, die verhindern wollten, dass ein türkisches Unternehmen den Zuschlag für den Bau auf slowenischer Seite bekommt. Im Endeffekt wurde die türkische Firma damit beauftragt. Damit begannen die nächsten Probleme. Denn wegen der Einreisebeschränkungen durften die türkischen Bauarbeiter aus ihrem Heimatland weder ausreisen noch nach Slowenien einreisen.

Tunnelbauarbeiten Karawankentunnel
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Bauarbeiten in der zweiten Röhre des Karawankentunnels

Krise beeinflusste Baufortschritt in Kärnten nicht

Das bedeutete einen längeren Baustopp. Einige Arbeiten konnten zwar an Subfirmen vergeben werden, doch das betraf nur Baustellen direkt am Tunneleingang auf slowenischer Seite, nicht die Bauarbeiten am Tunnel selbst, so Arno Piko, Abteilungsleiter der ASFINAG.

Auf Kärntner Seite konnten bereits zweieinhalb Kilometer in den Karawankentunnel vorgetrieben werden. Das ist mehr als die Hälfte der Strecke. Auch wenn wegen der Coronaviruskrise die Arbeiten an der riesigen Baustelle einige Zeit still standen hatte dies im Endeffekt keine Auswirkungen auf den Baufortschritt, sagt Piko.

Mitarbeiter gehen in neuem Fluchttunnel im Karawankentunnel
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Kontrollgang in den neuen Fluchtwegen

In Störzonen wird auf Baggerbetrieb umgestellt

Die Fluchtwege alle 330 Meter sorgen bereits jetzt für mehr Sicherheit. Sechs davon sind bereits in Betrieb und verbinden die beiden Tunnelröhren miteinander.

Etwa sechs mal pro Tag wird weiter in den Berg hinein gesprengt, sagt der Projektleiter vom Karawankentunnel, Andreas Karlbauer. Natürlich gebe es Störzonen, wo Vorsicht geboten sei. In solchen Fällen müsse der Sprengvortrieb auf Baggerbetrieb umgestellt werden. Es müssen dann auch die Sicherungsvorkehrungen angepasst werden, damit der Gebirgsdruck in der Störzone abzufangen. Die ASFINAG investiert in den Karawankentunnel insgesamt 195 Millionen Euro. Auf Kärntner Seite wird der Tunnel bis 2024 fertig – sofern alles nach Plan geht.

Vorbereitung einer Sprengung im Karawankentunnel
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Hier wird eine Sprengung vorbereitet

Keine großen Staus durch Autobahnbaustellen

Zwei weitere große Baustellen gibt es in Kärnten auf den heimischen Autobahnen. Aufgrund der Coronaviruskrise gab es zwar kurze Verzögerungen, doch nun wird zügig weitergebaut. Mit großen Staus wird heuer nicht gerechnet, weil ja derzeit wesentlich weniger Fahrzeuge auf den heimischen Straßen unterwegs sind. Insgesamt investiert die ASFINAG mehr als 240 Millionen Euro.

Autobahnbaustelle Südautobahn Techelsberg Fahrbahnerneuerung
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Autobahnbaustelle bei Techelsberg

Eineinhalb Kilometer lang ist derzeit der Baustellenabschnitt auf der Südautobahn (A2) bei Techelsberg. Dabei handelt es sich um die zweite Bauphase dieses Teilstückes. Bis Herbst werden die Brücken von Grund auf erneuert und verbreitert. Der bestehende Lärmschutz wird verbessert und ein neuer Asphalt soll für mehr Verkehrssicherheit sorgen.

Auch am Packsattel wurde mit der zweiten Hälfte der Arbeiten gestartet. Die sechs Kilometer zwischen Packsattel und Großliedltunnel in Richtung Wien werden erneuert.